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  • 143/25 20. Oktober 2025 Veranstaltungsankündigung Dialogkonzerte zu Klaviermusik für Kinder und Tanzbüchern im Westentaschenformat
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    20. Oktober 2025   143/25    Veranstaltungsankündigung

    Dialogkonzerte zu Klaviermusik für Kinder und Tanzbüchern im Westentaschenformat

    Oldenburg. Mit zwei musikalisch ganz unterschiedlichen Veranstaltungen geht die Reihe „Dialogkonzerte an der Universität Oldenburg“ weiter. Am Montag, 27. Oktober, suchen der Pianist Paul Mertens (Berlin) und Prof. Dr. Kadja Grönke vom Institut für Musik der Universität ab 19.30 Uhr im Forum St. Peter (Peterstraße 22-26, Oldenburg) nach „Kreativität als Weg zur Freiheit“. In einem Konzert mit integriertem musikwissenschaftlichem Vortrag verfolgen sie, wie Komponistinnen und Komponisten aus dem Osten Europas in Klavierstücken für den frühen Anfangsunterricht von Kindern geistige Freiheit und eine spielerisch-kreative Sicht auf das Leben fördern.

    Am Samstag, 8. November, folgt ab 19.30 Uhr in der Aula des Alten Gymnasiums (Theaterwall 11, Oldenburg) eine Rarität: Vor kurzem wurden in der Landesbibliothek Oldenburg drei kleine Bücher im Westentaschenformat digitalisiert, in denen Tanzmeister Friedrich Gottlieb Nagel aus Halle in den Jahren 1866/67 Musik für Gesellschaftstänze und die dazugehörigen Choreographien zusammengetragen hat. Birte Hoffmann-Cabenda (Wedel) und Iris-Michaela Schmidtmann (Hude) haben diese rekonstruiert. Gemeinsam mit der „Schlosstanzerey zu Oldenburg“ führen sie vor, wie man im 17. und 18. Jahrhundert getanzt hat – und zwar in historischen Kostümen. Die Komponistin Violeta Dinescu hat dazu zeitgenössische Interventionen kreiert, die der Tänzer Kenichi Ikei optisch umsetzen wird. Die Musik liegt in den Händen von Ursula Levens (Violine, Oldenburg) und Tammo Falkenberg-Wilken (Cembalo und Klavier, Oldenburg).

    Der Eintritt zu beiden Konzerten ist frei, Spenden sind willkommen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig; für das Tanzkonzert wird eine Zählkarte empfohlen, die über erhältlich ist.

    Die Veranstaltungsreihe „Dialogkonzerte an der Universität Oldenburg“ feiert im Jahr 2025 ihr 10-jähriges Jubiläum. Die Reihe findet in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Oldenburg statt und wird gefördert durch die Universität Oldenburg, die Universitätsgesellschaft Oldenburg, die Barthel-Stiftung, die Mariann Steegmann Foundation, die Landessparkasse zu Oldenburg und die Oldenburger Volksbank.

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    Iris-Michaela Schmidtmann koordiniert das am 8. November stattfindende Tanzkonzert. Foto: Iris-Michaela Schmidtmann

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    Mehrere dieser kleinen Tanzbücher wurden kürzlich in der Oldenburger Landesbibliothek wiederentdeckt. In ihnen hielt Tanzmeister Friedrich Gottlieb Nagel Musik für Gesellschaftstänze und die dazugehörigen Choreographien fest. Foto: Landesbibliothek Oldenburg

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    Prof. Dr. Kadja Grönke, E-Mail:

  • 140/25 16. Oktober 2025 Veranstaltungsankündigung Vortrag zu deutschen und deutsch-muslimischen Debatten über Israel und Palästina

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    16. Oktober 2025   140/25    Veranstaltungsankündigung

    Vortrag zu deutschen und deutsch-muslimischen Debatten über Israel und Palästina

    Oldenburg. Deutsche Debatten über Israel, Palästina und den Nahostkonflikt sind oft sehr polarisiert. Zu den Ursachen und Folgen dieser Polarisierung hält der Nahostwissenschaftler Tom Khaled Würdemann (Universität Heidelberg) am Montag, 27. Oktober, um 19.30 Uhr im Bibliotheksaal der Universität Oldenburg (Uhlhornsweg 49-55) den Vortrag „Spiegelbildliche Projektionen und nationale Solidarität: Die deutschen und deutsch-muslimischen Debatten über Israel/Palästina und ihre Fehler“. Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „Antisemitismuskritische Orientierungen“ der Arbeitsstelle „Interkulturelle Jüdische Studien“ der Universität Oldenburg und des Leo-Trepp-Lehrhauses der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg.

    In seinem Vortrag wird Würdemann die Polarisierung der deutschen Debatte um Israel und Palästina problematisieren. Er vertritt die These, dass die uneingeschränkte Solidarität mit einer der beiden Seiten oft als Grundlage von Demokratie, Menschenrechten oder gar der Menschheit als solcher dargestellt werde, obwohl sich Israel und Palästina wenig für solche symbolischen Rollen eigneten. Würdemann wird erläutern, inwiefern Israel und Palästina in Deutschland oft lediglich Projektionsfläche für gesellschaftliche Debatten einerseits und alte ideologische, teils rassistische oder antisemitische Erzählungen andererseits sind.

    Tom Khaled Würdemann ist Nahostwissenschaftler am Graduiertenkolleg „Ambivalente Feindschaft“ der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und der Universität Heidelberg. Er schreibt derzeit seine Dissertation über die palästinensische Nationalbewegung und ist seit mehreren Jahren pädagogisch gegen Rassismus, Antisemitismus und Extremismus aktiv.

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    Prof. Dr. Andrea Strübind, E-Mail: ; Dr. Carina Branković, E-Mail:

  • 139/25 15. Oktober 2025 Veranstaltungsankündigung 18. Oldenburger Versicherungs- und Finanztag Tagung zum Thema Nachhaltigkeit an der Universität Oldenburg

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    15. Oktober 2025   139/25    Veranstaltungsankündigung

    18. Oldenburger Versicherungs- und Finanztag

    Tagung zum Thema Nachhaltigkeit an der Universität Oldenburg

    Oldenburg. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeitsberichterstattung für Versicherungsunternehmen und Finanzdienstleister? Und welche Folgen wird die sogenannte Omnibus-Initiative der EU auf die entsprechenden Berichtspflichten von Unternehmen haben? Zu diesen Fragen richtet das Institut für Mathematik der Fakultät V – Mathematik und Naturwissenschaften der Universität Oldenburg in Kooperation mit dem Verein zur Förderung der Versicherungs- und Finanzmathematik e.V. (VFVF) den 18. Oldenburger Versicherungs- und Finanztag aus. Die Tagung findet statt am Dienstag, 28. Oktober, ab 10.00 Uhr im Bibliothekssaal der Universität Oldenburg (Uhlhornsweg 49-55). Um Anmeldung per Mail an Gabriele Koch () bis zum 20. Oktober wird gebeten. Für Mitglieder des VFVF sowie Universitätsangehörige ist der Eintritt kostenfrei, ansonsten beträgt er 50 Euro.

    Die Referentin und Referenten werden darüber sprechen, welchen Lenkungszweck Nachhaltigkeitsberichterstattung hat und wie sich der CO2-Abdruck und die finanziellen Auswirkungen von Klimarisiken mithilfe von KI-Modellen quantifizieren lassen. Weitere Themen sind die aktuellen Entwicklungen zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung im Kontext der Omnibus-Initiative der EU sowie die Umsetzung von Environmental, Social and Corporate Governance Kriterien im Kreditgeschäft anhand des Praxisbeispiels der Oldenburgischen Landesbank.

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    Prof. Dr. Marcus Christiansen, Tel.: 0441 798-3229, E-Mail:

  • 137/25 14. Oktober 2025 Veranstaltungsankündigung Wie Rechtsaußen-Parteien gegen den Klimaschutz mobilisieren Online-Vortrag an der Universität Oldenburg

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    14. Oktober 2025   137/25    Veranstaltungsankündigung

    Wie Rechtsaußen-Parteien gegen den Klimaschutz mobilisieren

    Online-Vortrag an der Universität Oldenburg

    Oldenburg. Ob Donald Trump, die AfD oder die FPÖ: Die Wahlerfolge von politischen Rechtsaußen-Akteuren stellen eine wachsende Herausforderung für die Klimaschutzpolitik dar. Insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit erweist sich die Mobilisierung gegen Windkraft, Wärmepumpe und andere „grüne“ Technologien als besonders wirkmächtig und reicht weit über die bloße Leugnung des menschengemachten Klimawandels hinaus. Auf Einladung der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften an der Universität Oldenburg hält der Politikwissenschaftler Dr. Manès Weisskircher (TU Dresden) am Dienstag, 28. Oktober, um 18.00 Uhr dazu einen Online-Vortrag mit dem Titel „Klimapolitik unter Druck. Wie Rechtsaußen-Parteien gegen den Klimaschutz mobilisieren“. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Der Vortrag findet online via BigBlueButton statt. Um Anmeldungen bis zum 22. Oktober unter uol.de/kooperationsstelle/anmeldung-klimapolitik-und-politik-von-rechtsaussen wird gebeten.

    In seinem Vortrag beleuchtet Weisskircher, wie Rechtsaußen-Mobilisierung ambitionierte Klimapolitik untergräbt, und diskutiert Handlungsmöglichkeiten für Politik und Gesellschaft. Weisskircher ist Leiter der vom Bundesforschungsministerium geförderten Nachwuchsgruppe „Rechtsextremismus versus Klimaschutz? Nationalistische Opposition in einem transnationalen Politikfeld“ (REXKLIMA). Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien“ statt. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit Arbeit und Leben Niedersachsen und dem DGB Oldenburg-Ostfriesland durchgeführt.

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    Dr. Claudia Czycholl, Tel.: 0441/798-4617, E-Mail:

  • 132/25 7. Oktober 2025 Veranstaltungsankündigung Online-Vortrag zur geplanten Reform des Arbeitszeitgesetzes

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    7. Oktober 2025   132/25    Veranstaltungsankündigung

    Online-Vortrag zur geplanten Reform des Arbeitszeitgesetzes

    Oldenburg. Eine tägliche Arbeitszeit von acht Stunden galt in Deutschland lange als soziale Errungenschaft. Die Bundesregierung plant jedoch, das Arbeitszeitgesetz zu reformieren und die bisherige Begrenzung durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu ersetzen. Doch wie würde sich dies auf Beschäftigte auswirken? Was würde dies für die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben bedeuten? Über diese Fragen spricht Dr. Yvonne Lott, Leiterin des Referats Geschlechterforschung am Wirtschaft- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung, in ihrem Online-Vortrag „Gute Arbeit, gutes Leben. Arbeitszeitgesetz stärken, nicht aufweichen!“ am Mittwoch, 15. Oktober, um 17.00 Uhr. Die Veranstaltung führt die Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Universität Oldenburg gemeinsam mit der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften in Osnabrück durch. Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldungen bis zum 12. Oktober unter www.kooperationsstelle-osnabrueck.de/aktivitaeten/anmeldeforumular-15102025 wird gebeten.

    In ihrem Vortrag beleuchtet Lott, welche Gefahren die geplante Reform des Arbeitszeitgesetzes birgt und warum man dieses nicht aufweichen, sondern stärken sollte. Außerdem diskutiert sie, welche gesetzlichen, tariflichen und betrieblichen Regelungen mit Blick auf die Erwerbsarbeitszeit für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen sinnvoll sind.

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    Kontakt

    Claudia Czycholl, E-Mail:

  • 129/25 2. Oktober 2025 Veranstaltungsankündigung Endlich Rente! Gut vorbereitet in den neuen Lebensabschnitt Workshop an der Universität Oldenburg

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    2. Oktober 2025   129/25    Veranstaltungsankündigung

    Endlich Rente! Gut vorbereitet in den neuen Lebensabschnitt

    Workshop an der Universität Oldenburg

    Oldenburg. Wie gelingt der Übergang vom Berufsleben in die Rente? Wer gut gerüstet in die neue Lebensphase starten möchte, kann sich mit einer dreiteiligen Workshopreihe vorbereiten. Das Angebot des C3L – Center für lebenslanges Lernen der Universität Oldenburg richtet sich an alle, die vor dem Renteneintritt stehen oder bereits im Ruhestand sind. Interessierte können sich am Donnerstag, 9. Oktober, ab 18.00 Uhr an der Universität (Ammerländer Heerstraße 136, Gebäude V02, Raum 0-003) über die Reihe informieren.

    Im ersten Workshop werden die Teilnehmenden neue Entfaltungsmöglichkeiten identifizieren, um ihre Potenziale und Ressourcen auch in der Rente gut nutzen zu können. Im zweiten Workshop beschäftigen sie sich mit Wegen, wie sie ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und ihre Lebensfreude steigern können. Ziel ist es, Sorgen abzubauen, neue Chancen zu entdecken und Lust auf die große Freiheit nach dem Berufsleben zu machen. Beim abschließenden dritten Workshop gibt es Gelegenheit, offen gebliebene Fragen anzusprechen und sich mit den anderen Teilnehmenden zu vernetzen. Die Workshops finden an drei Wochenenden im Oktober, November und Januar statt.

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    Can Eroglu, Tel.: 0441/798-2276, E-Mail:

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  • 142/25 17. Oktober 2025 Forschung Flughunde nutzen „globale“ Kompassneuronen zum Navigieren in freier Wildbahn Studie in Science: Gehirnaktivitäten erstmals in natürlicher Umgebung aufgezeichnet  
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    17. Oktober 2025   142/25    Forschung

    Flughunde nutzen „globale“ Kompassneuronen zum Navigieren in freier Wildbahn

    Studie in Science: Gehirnaktivitäten erstmals in natürlicher Umgebung aufgezeichnet  

    Oldenburg. Rund 40 Kilometer östlich der Küste von Tansania in Ostafrika liegt Latham Island, eine felsige, unbewohnte Insel mit einer Fläche von etwa sieben Fußballfeldern. Auf diesem entlegenen Fleckchen Erde zeichneten Forschende vom Weizmann Institute of Sciences in Rehovot (Israel) erstmals Gehirnaktivitäten von Säugetieren in freier Wildbahn auf. An ihrer Studie, die soeben in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde, war auch der Biologe Prof. Dr. Henrik Mouritsen von der Universität Oldenburg beteiligt. Das Team nutzte winzige Datenlogger, um die Aktivität einzelner Nervenzellen von Nilflughunden aufzuzeichnen, während die Tiere über die Insel flogen. Die Forschenden fanden heraus, dass die mit den Fledermäusen verwandten Tiere über einen neuronalen Kompass verfügen, der ihnen auf der gesamten Insel stabile Richtungsinformationen liefert und nicht vom Mond oder den Sternen abhängt. Experimente in Israel, die Mouritsen gemeinsam mit Dr. Shir Maimon vom Weizmann Institute durchführte, zeigten zudem, dass das Erdmagnetfeld bei der Navigation der Nilflughunde wahrscheinlich keine Rolle spielt. Dabei sei es durchaus denkbar, dass die Flughunde zum Navigieren den gleichen neuronalen Mechanismus verwenden wie Menschen.

    Prof. Dr. Nachum Ulanovsky vom Weizmann Institut, verantwortlicher Autor der Studie und einer der führenden Wissenschaftler des von Mouritsen geleiteten Sonderforschungsbereichs „Magnetrezeption und Navigation in Vertebraten“, begann bereits 2018 mit der Suche nach einer passenden Umgebung, um die Navigation von Säugetieren in freier Wildbahn zu erforschen. Nach einer längeren Sondierung stieß der Forscher auf Latham Island, eine isolierte, unbewachsene Insel im Indischen Ozean mit genau der richtigen Größe, um die Flüge von Flughunden verfolgen und die Tiere nach einer gewissen Zeit wieder einfangen zu können.

    Die erste Expedition des Teams fand 2023 statt, eine zweite 2024. Die Forschenden führten auf Latham Island Experimente mit sechs aus Tansania stammenden Nilflughunden (Rousettus aegyptiacus) durch, denen sie zuvor winzige Datenlogger implantiert hatten. Diese Vorrichtungen zeichneten die Gehirnaktivität, GPS-Signale und weitere Daten auf. Die Forschenden hatten die Datenlogger – die kleinsten ihrer Art auf der Welt – speziell für die Studie entwickelt. Das Team ließ die Tiere zunächst in einem großen Zelt auf der Insel frei, damit sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnen konnten.

    Danach flog jeder Flughund nachts einzeln für jeweils 30 bis 50 Minuten über die Insel. Währenddessen zeichneten die Forschenden die Aktivität von mehr als 400 Nervenzellen im Gehirn auf – in Regionen, von denen bekannt ist, dass sie bei der Navigation eine Rolle spielen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden heraus, dass jedes Mal eine spezielle Gruppe von Nervenzellen aktiv wurde, wenn der Kopf der Fledertiere beim Fliegen in eine bestimmte Richtung zeigte. Auf diese Weise entstand ein interner Kompass, der den Tieren anzeigte, in welcher Richtung sie gerade unterwegs waren. Navigation anhand solcher Richtungsneuronen, der sogenannten Kopfrichtungszellen, war schon zuvor im Labor beobachtet worden. Wie die Forschenden schreiben, liefert die Studie erstmals Beweise dafür, dass dieser Mechanismus in freier Natur genauso abläuft.

    Daten von unterschiedlichen Orten auf Latham Island belegten, dass die Aktivität der Kopfrichtungszellen auf der gesamten Insel konsistent und verlässlich ist. Dies ermöglicht es den Flughunden, sich auf einer großen geografischen Fläche zu orientieren.

    „Eine der großen Fragen der Säugetiernavigation ist, ob Kopfrichtungszellen als lokaler oder globaler Kompass funktionieren“, erklärt Ulanovsky. „Mit anderen Worten: Zeigt eine bestimmte Gruppe von Zellen immer in die gleiche Richtung, etwa nach Norden, oder orientiert sich der gesamte Kompass je nach lokaler Umgebung um?“ Die Studie habe ergeben, dass der Kompass global ist. „Wo auch immer sich der Flughund auf der Insel befindet und was auch immer er sieht – spezifische Zellen zeigen immer in die gleiche Richtung. Nord bleibt Nord und Süd bleibt Süd.“ Auch wenn sich ein Flughund von der Westküste der Insel zur Südküste bewegte und die Küstenlinie somit ihre Richtung änderte, störte dies den Kompass nicht. Flughöhe und Geschwindigkeit spielten ebenfalls keine Rolle.

    Als nächstes untersuchte das Team, auf welchen Informationen der Kompass der Flughunde beruht, die sich anders als Fledermäuse nicht mittels Echoortung orientieren können. Die Forschenden prüften etwa, ob die Nilflughunde zur Orientierung ähnlich wie Zugvögel das Magnetfeld der Erde nutzen. Untersuchungen von Mouritsen und Mitgliedern aus Ulanovskys Team in einem speziell errichteten Flugtunnel in Israel zeigten, dass die Richtung des Magnetfeldes relativ zur Flugrichtung keinen Einfluss darauf hatte, wie diese in den Kompasszellen kodiert wurde. Beobachtungen auf Latham Island lieferten weitere Belege dafür, dass die Fledermäuse das Magnetfeld der Erde wahrscheinlich nicht als Grundlage für ihre Kompassneuronen nutzen. Unter anderem beobachtete das Team, wie der neuronale Kompass der Tiere einen Lernprozess durchlief und erst nach drei Nächten zuverlässig funktionierte. Daraus schlossen die Forschenden, dass sich die Flughunde an Landmarken wie Klippen oder großen Felsen orientieren. „Für die Flughunde ist das Sehen der wichtigste Sinn; er reicht auch am weitesten in die Ferne“, erklärt Ulanovsky. Anders als die Navigation anhand des Erdmagnetfeldes erfordere das Lernen von Landmarken eine komplexe Verarbeitung neuronaler Signale und dauere daher einige Nächte.

    Die Forschenden untersuchten weiterhin, ob die Flughunde Sonne, Mond oder Sterne zum Navigieren nutzen.  Messungen der Aktivität der Kopfrichtungszellen lieferten jedoch keinen Hinweis darauf. Das Team hält es indessen für möglich, dass Mond oder Sterne dazu dienen könnten, den neuronalen Kompass zu kalibrieren.

    Kopfrichtungszellen bilden den grundlegendsten Navigationsmechanismus von Säugetieren, sie entstehen schon während der frühesten Stadien der Gehirnentwicklung. „Indem wir die Navigation von Säugetieren untersuchen, können wir Hypothesen dazu aufstellen, wie Navigationsmechanismen im menschlichen Gehirn funktionieren und wie sie gestört werden, etwa durch neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer“, betont Ulanovsky. Dafür seien Studien in komplexen, natürlichen Umgebungen unerlässlich, die dank technologischer Fortschritte erst seit kurzem möglich seien.

    Shaked Palgi, der Erstautor der Studie, ist Doktorand im Sonderforschungsbereich „Magnetrezeption und Navigation in Vertebraten“. Neben den bereits erwähnten Forschenden waren Dr. Liora Las, Yuval Waserman, Liron Ben-Ari, Dr. Tamir Eliav, Dr. Avishag Tuval und Chen Cohen vom Weizmann Institut sowie Dr. Julius Keyyu vom Tanzania Wildlife Research Institute und Dr. Abdalla Ali von der Staatlichen Universität von Sansibar an der Studie beteiligt.

    Originalveröffentlichung: Shaked Palgi et al.: „Head-direction cells as a neural compass in bats navigating outdoors on a remote oceanic island“, Science 16. Oktober 2025, DOI: 10.1126/science.adw6202

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    Die Forschenden wählten Latham Island wegen seiner entlegenen Lage im Indischen Ozean für ihre Studie aus. Die Insel ist nur 300 Meter lang und liegt 66 Kilometer vor der Küste Tansanias. Foto: Shaked Palgi / Weizmann Institute of Sciences

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    Nilflughunde verfügen über einen neuronalen Kompass, der ihnen auch in freier Natur stabile Richtungsinformationen liefert. Foto: Haim Ziv / Weizmann Institute of Sciences

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    Prof. Dr. Henrik Mouritsen, Tel.: 0151/56313360, E-Mail:

  • 141/25 16. Oktober 2025 Forschung Unerwartet hohe Wärmeübertragung in der Nanowelt Studie der Universität Oldenburg bestätigt Effekt, der physikalisch bislang nicht erklärbar ist
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    16. Oktober 2025   141/25    Forschung

    Unerwartet hohe Wärmeübertragung in der Nanowelt

    Studie der Universität Oldenburg bestätigt Effekt, der physikalisch bislang nicht erklärbar ist

    Oldenburg. Zwischen Objekten, die nur ein paar Moleküldurchmesser auseinanderliegen, wird mehr Wärme übertragen als es bisherige physikalische Theorien vorhersagen. Dieses bereits vor einigen Jahren beobachtete Phänomen hat ein Forschungsteam der Universität Oldenburg nun mit besonders genauen Messungen bestätigt: Bei Abständen, die nur wenige Milliardstel Meter (Nanometer) groß sind, ist der Wärmefluss von einer warmen Messsonde zu einer kalten Probenoberfläche etwa hundertmal so groß wie es theoretische Vorhersagen erwarten lassen, berichten die Forschenden um Prof. Dr. Achim Kittel und PD Dr. Svend-Age Biehs in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Physical Review Letters. Die Messung bestätigt damit Experimente der Oldenburger Gruppe aus dem Jahr 2017, denen zufolge der Wärmefluss im „extremen Nahfeldbereich“ deutlich stärker ist als bislang angenommen. Die Ursache dafür ist noch unverstanden.  

    Wie Wärme zwischen zwei Objekten durch Wärmestrahlung übertragen wird, beschreiben das Plancksche und Kirchhoffsche Strahlungsgesetz. Anhand der fundamentalen Formeln des Physikers Max Planck lässt sich errechnen, wie groß die Energie ist, die ein Körper maximal als Wärme abstrahlen kann. Bereits seit einiger Zeit ist bekannt, dass diese Grenze im Nahfeld – bei Abständen von weniger als zehn Mikrometern, also Millionstel Metern – nicht mehr gilt: Der Wärmefluss von einem Körper zum anderen kann den vom Planckschen Gesetz vorhergesagten Wert um den Faktor tausend übertreffen. Dieses Phänomen ist experimentell und theoretisch gut verstanden. „Im Nahfeld kann im Prinzip jedes Material sehr viel mehr Wärme übertragen, als es dem Planckschen Strahlungsgesetz zufolge möglich sein sollte“, erläutert Biehs.

    2017 fand ein Oldenburger Team um Kittel und Biehs überraschend Hinweise darauf, dass die Wärmeübertragung bei noch geringeren Abständen – unterhalb von rund zehn Nanometern – noch einmal drastisch ansteigt. Die Messungen hatten sie mit einer Art Wärmekamera für den Nanobereich durchgeführt, dem weltweit einzigartigen, in Oldenburg entwickelten Nahfeldrasterwärmemikroskop. Allerdings konnte das Team nicht zweifelsfrei ausschließen, dass der Effekt durch Verunreinigungen oder Messfehler zu erklären ist.

    In der aktuellen Studie änderten die Forschenden daher ihre Messanordnung, um den Übergang der Wärmeübertragung vom Nahfeld zum extremen Nahfeld in verschiedenen Abständen besonders präzise zu messen. Vor Beginn der Messungen reinigten sie sowohl Messsonde als auch die Probe, einen dünnen Goldfilm, besonders gründlich in mehreren Schritten. Als Sonde des Wärmemikroskops verwendeten sie diesmal statt einer scharfen Spitze eine mit Gold überzogene Kugel. Dies ging zwar auf Kosten der Genauigkeit bei der räumlichen Vermessung der Probe, erlaubte es jedoch, den Wert der übertragenen Wärme mit hoher Präzision zu messen. „Wir haben quasi aus einem Ferrari einen Traktor gemacht, dadurch aber die Messgenauigkeit für die Wärmeübertragung am Übergang vom Nahfeld zum extremen Nahfeld erhöht“, erklärt Kittel.

    Die Experimente führte der Student Fridolin Geesmann in seiner Bachelorarbeit unter Mitwirkung von Philipp Thurau und Sophie Rodehutskors durch. Das Ergebnis: Die Wärmeübertragung im extremen Nahfeld steigt gegenüber den erwarteten Werten noch einmal um den Faktor hundert an. Die Gruppe ist sich nun sicher, dass Messfehler ausgeschlossen werden können und es sich tatsächlich um einen physikalisch bislang nicht erklärbaren Effekt handelt. „Das ist sicherlich von weitereichender Bedeutung, da das Ergebnis das bisherige Verständnis der Wärmeübertragung im Nanometerbereich in Frage stellt“, so Kittel. Es lohne sich, genauere theoretische Überlegungen anzustellen, um eine mögliche Erklärung zu finden. Die neuen Erkenntnisse könnten es Forschenden zudem ermöglichen, die Temperatur von Nanosystemen besser zu kontrollieren, etwa in Elektronik oder Optik. Dort kann es beispielsweise nötig sein, Objekte berührungsfrei aufzuheizen oder auch zu kühlen, etwa Spiegel in hochpräzisen Laserexperimenten.

    Originalveröffentlichung: Fridolin Geesmann et al.: „Transition from near-field to extreme near-field radiative heat transfer”, Physical Review Letters, doi.org/10.1103/lcz1-f5v9

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    Ein Blick auf das Nahfeldrasterwärmemikroskop: Das einzigartige Gerät kann den Wärmefluss zwischen einer Messsonde und einer Probe besonders präzise bestimmen. Foto: Universität Oldenburg / Matthias Knust

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    Die Oldenburger Wärmekamera für den Nanobereich verbirgt sich in einer Vakuumkammer innerhalb einer aufwändigen Versuchsanlage. Foto: Matthias Knust / Universität Oldenburg

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    Kontakt

    Prof. Dr. Achim Kittel, Tel.: 0441/798-3539, E-Mail:

    PD Dr. Svend-Age Biehs, Tel.: 0441/798-3069, E-Mail:

  • 138/25 14. Oktober 2025 Forschung Zwei neue KI-Forschungsprojekte zum Schutz von Minderjährigen im Netz und zur beruflichen Qualifizierung von Menschen mit Lernschwierigkeiten Interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Oldenburg aus Pädagogik, Sonderpädagogik und Informatik leitet internationale Forschungsvorhaben

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    14. Oktober 2025   138/25    Forschung

    Zwei neue KI-Forschungsprojekte zum Schutz von Minderjährigen im Netz und zur beruflichen Qualifizierung von Menschen mit Lernschwierigkeiten

    Interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Oldenburg aus Pädagogik, Sonderpädagogik und Informatik leitet internationale Forschungsvorhaben

    Oldenburg. Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren dabei zu helfen, sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen; Menschen mit Beeinträchtigungen es zu erleichtern, auf dem regulären Arbeitsmarkt Fuß zu fassen – das sind die Ziele zweier neuer Forschungsprojekte an der Universität Oldenburg. Beide sind auf jeweils zwei Jahre angelegt und erhalten eine Förderung durch das EU-Programm Erasmus+ in Höhe von insgesamt 800.000 Euro. Projektverantwortliche sind der Informatiker Prof. Dr. Jorge Marx Gómez, die Pädagogin Prof. Dr. Ines Oldenburg und der Sonderpädagoge Prof. Dr. Clemens Hillenbrand.

    Im Rahmen des Forschungsvorhabens „SafER-Web – Empowering Adolescents and Teenagers to Navigate the Digital World Safely” entwickeln Forschende der Universität Oldenburg gemeinsam mit neun europäischen Partnerinstitutionen, darunter Schulen und Forschungseinrichtungen, eine KI-gestützte Lernplattform, um Minderjährigen einen sicheren Umgang mit dem Internet zu erleichtern. Die Plattform beinhaltet ein Tool zur Selbsteinschätzung sowie eine App mit spielerisch gestalteten interaktiven Bildungsmodulen. Die Lernplattform soll Heranwachsenden dabei helfen, sicher mit digitalen Technologien und sozialen Medien umzugehen.

    Hintergrund ist, dass insbesondere Minderjährige in der digitalen Welt zunehmend Gefahren wie Mobbing, Phishing-Attacken und verschiedenen Formen sexueller Gewalt wie Grooming (Kontaktaufnahme zu Kindern mit der Absicht sexuellen Missbrauchs) und Sexting (Verschicken anzüglicher Textnachrichten) ausgesetzt sind. Oft wissen sie und ihre Eltern nicht, wie sie adäquat damit umgehen können. Auf der Lernplattform sollen Kinder und Jugendliche üben, wie sie solche Gefahren entdecken, einschätzen und vermeiden können. Die Plattform wird daher auch umfassende Trainingsprogramme für Minderjährige, Eltern und Lehrkräfte beinhalten. Bis zum Ende der Projektlaufzeit sollen mindestens 600 Schülerinnen und Schüler sowie je 120 Eltern und Lehrkräfte die Plattform testen. Auch zwei Oldenburger Schulen, die Oberschule Ofenerdiek und die Oberschule Osternburg, werden an der Evaluation der Lernplattform beteiligt sein. Nach Abschluss des Projekts werden die Forschenden die Plattform europäischen Schulen und Bildungseinrichtungen zur Verfügung stellen und weiterhin laufend aktualisieren.

    Auch beim zweiten Projekt der Gruppe um Oldenburg, Hillenbrand und Marx Gómez steht die Entwicklung einer digitalen, KI-gestützten Lernplattform im Mittelpunkt. Ziel des Projektes „Empowering People with Intellectual Disabilities through AI-Enhanced Electronic Learning“ (EN-AI-ble) ist es, Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen den Eintritt in den regulären Arbeitsmarkt zu erleichtern und ihnen mehr Teilhabe am Berufsleben zu ermöglichen. Dazu entwickeln Forschende der Universität Oldenburg und sieben europäischer Partnerinstitutionen ein KI-gestütztes Lerntool. Menschen mit Lernschwierigkeiten können damit – auch mithilfe spielerischer Elemente – Fachwissen aus der Elektrotechnik einüben, um sich auf eine Tätigkeit in diesem Berufsfeld vorzubereiten.

    Kern dieses Tools werden Trainingsinhalte zu Themen wie Prüfung auf Barrierefreiheit, elektronische oder Montage-Arbeiten sein. Das Forschungsteam wird die Plattform im Rahmen von Pilottrainings mit mindestens 200 Probandinnen und Probanden aus der Zielgruppe sowie 65 Berufsbildungslehrkräften testen. Im Anschluss soll die Plattform in entsprechende Berufsbildungsprogramme für Menschen mit Lernschwierigkeiten integriert werden.

    Weblinks

    Kontakt

    Prof. Dr. Jorge Marx Gómez, Tel.: 0441/798-4470, E-Mail: ; Prof. Dr. Ines Oldenburg, Tel.: 0441/798-4268, E-Mail: ; Prof. Dr. Clemens Hillenbrand, Tel.: 0441/798-4623, E-Mail:

  • 136/25 13. Oktober 2025 Forschung Algen im See: Die Lichtfarbe beeinflusst Nahrungsbeziehungen Phytoplankton ist die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Lebewesen im See – Lichtfarbe ist für die Mikroalgen entscheidender als bislang angenommen
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    13. Oktober 2025   136/25    Forschung

    Algen im See: Die Lichtfarbe beeinflusst Nahrungsbeziehungen

    Phytoplankton ist die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Lebewesen im See – Lichtfarbe ist für die Mikroalgen entscheidender als bislang angenommen

    Oldenburg. Höhere Organismen in Gewässern sind auf Phytoplankton angewiesen – von Wasserflöhen, Ruderfußkrebsen bis hin zu Fischen. Die mikroskopisch kleinen Algen spielen auch eine entscheidende Rolle für das Klima, da sie in den Seen und Meeren weltweit erhebliche Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO2) aufnehmen und Sauerstoff produzieren. Die nötige Energie dafür bezieht das Phytoplankton aus dem Sonnenlicht, welches in das Wasser eindringt. Auch das Farbspektrum ist in diesem Prozess entscheidend: von Violett über Indigo, Blau, Grün, Gelb und Orange bis hin zu Rot – also den sieben Farben des Regenbogens.

    Forschende haben nun herausgefunden, dass diese Lichtfarben nicht nur das Phytoplankton, sondern auch die Nahrungsbeziehungen im See beeinflussen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) an der Universität Oldenburg, entstanden in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald. Sie wurde im Oktober in der Fachzeitschrift „Journal of Ecology“ veröffentlicht.

    Sensibles Nahrungsnetz im See

    „Bislang hat sich die Forschung zu ökologischen Prozessen in Gewässern vor allem auf die Lichtmenge konzentriert“, sagt Studienautor Sebastian Neun aus der Arbeitsgruppe Planktologie am ICBM. „Wir können nun zeigen, dass auch die Lichtfarbe unmittelbaren Einfluss auf das Phytoplankton und nachfolgend die Nahrungsbeziehungen im Ökosystem See hat.“

    Den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zufolge sollten künftige Forschungsarbeiten das Lichtspektrum mehr einbeziehen. „Die Menge an Mikroalgen nimmt in vielen Seen zu, wodurch diese immer grüner werden“, erklärt Studienautorin und Planktologin Dr. Maren Striebel. „Die Lichtverhältnisse unter Wasser werden sich künftig noch stärker verändern und das sensible Nahrungsnetz zwischen Mikroalgen und höheren Organismen beeinflussen“. Hohe Nährstoffeinträge durch Abwässer und Landwirtschaft begünstigen zunehmend das Algenwachstum und führen, vor allem im Zusammenspiel mit höheren Temperaturen, zu regelrechten Algenblüten in Gewässern.

    See bei Wilhelmshaven wird zum Forschungslabor

    Für ihre Erkenntnisse führte das Forschungsteam im Mai 2022 ein Experiment im Badesee Schortens in der Nähe von Wilhelmshaven in Niedersachsen durch. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befüllten mit rot-, blau- und grünfarbiger Lichtfilterfolie umhüllte Flaschen mit Phytoplankton aus dem See und brachten diese an verschiedenen Positionen unter Wasser an.

    Über einen Zeitraum von zwei Wochen beobachtete das Team, wie sich die Mikroalgen unter verschiedenen Lichtverhältnissen und variierenden Mengen an Nährstoffen in den Flaschen entwickelten. Im Anschluss untersuchten die Forschenden das Phytoplankton im Labor, um Rückschlüsse darüber zu gewinnen, wie nahrhaft es infolge der unterschiedlichen Licht- und Nährstoffeinflüsse für Wasserflöhe ist.

    Das Ergebnis: Je weniger Lichtstrahlen die Mikroalgen unter Wasser erreichten, desto entscheidender wurde das Farbspektrum für ihr Wachstum. Verschiedene Phytoplanktonarten reagierten zudem unterschiedlich auf die Lichtfarben. Es veränderte sich sowohl der Nährstoffgehalt als auch die Zusammensetzung an Fettsäuren. Das wiederum beeinflusste das Wachstum der Wasserflöhe, die sich von den Mikroalgen ernähren. „Das deutet darauf hin, dass die Lichtfarben auch das Nahrungsnetz im See beeinflussen“, sagt Neun. „Wir sehen also, dass das Farbspektrum des Lichts unter Wasser einen weitaus größeren Einfluss hat als bisher angenommen.“

    Das Team um Neun und Striebel ist bereits dabei, die besondere Rolle der Lichtfarbe für das Phytoplankton in einem dreijährigen Forschungsprojekt weiter zu untersuchen. Auch hierfür steht der Badesee Schortens wieder im Fokus. Momentan wird die Reaktion verschiedener aus dem See isolierter Phytoplanktonarten im Labor in Wilhelmshaven auf unterschiedliche Lichtbedingungen getestet.

    Originalveröffentlichung: Sebastian Neun, Alexander Wacker, Maren Striebel: “Light spectrum matters: Interactive effects of light and nutrients on phytoplankton communities and trophic transfer”, Journal of Ecology, doi.org/10.1111/1365-2745.70161.

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    Ein Wasserfloh unter dem Mikroskop. Die Lichtfarben im See beeinflussen seine Nahrungsgrundlage: Mikroalgen. Foto: Sebastian Neun

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    Sebastian Neun, Tel.: 0441/944-209, E-Mail:

  • 135/25 9. Oktober 2025   Feierlicher Start in ein besonderes Akademisches Jahr Manuel Hartung sprach über die Rolle von Universitäten in einer demokratischen Gesellschaft
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    9. Oktober 2025   135/25     

    Feierlicher Start in ein besonderes Akademisches Jahr

    Manuel Hartung sprach über die Rolle von Universitäten in einer demokratischen Gesellschaft

    Oldenburg. Universität und Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO) haben das neue Akademische Jahr mit einem Festakt im Audimax der Universität feierlich eröffnet. Die traditionelle Veranstaltung „Auftakt“ brachte rund 500 geladene Gäste aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Kultur zusammen. Festredner war der Vorstandsvorsitzende der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, langjährige Journalist und Buchautor Prof. Manuel Hartung.

    „Unsere Universität ist jetzt ‚50 Plus‘ – und damit in einem Alter, in dem man typischerweise noch einmal neu über seine Rolle nachdenkt. Vor allem dann, wenn sich große Veränderungen ankündigen. Dazu gehören gesellschaftliche Herausforderungen, die von Hochschulen eine eindeutige Positionierung erfordern, dazu gehört beispielsweise aber auch unser Erfolg in der Exzellenzstrategie, der ebenfalls Veränderung bedeutet.“ Mit diesen Worten stimmte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder gemeinsam mit der UGO-Vorsitzenden Wiebke Schneidewind die Gäste auf das Programm ein.

    Hohe Anerkennung

    Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs, der sich per Videobotschaft an das Publikum wandte, nahm den Ball auf: „Dass sie alle drei Exzellenzcluster in den Bereichen Hörforschung, Meeresforschung und Tiernavigation in die Förderung bekommen haben, ist eine großartige Leistung von Ihnen, die auch bundesweit Schlagzeilen gemacht hat. Ihnen ist es immer wichtig – ausgehend von der Grundidee der Carl von Ossietzky Universität – an Fragestellungen zu arbeiten, die relevant für die Gesellschaft sind, um damit einen positiven Einfluss zu nehmen. Das ist alles andere als selbstverständlich.“

    Zu den Gästen auf der Bühne gehörte auch Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Er betonte in seiner Ansprache: „Die Carl von Ossietzky Universität gehört längst zur 1. Liga deutscher Hochschulen. Das belegen auch die großen Erfolge bei der Exzellenzstrategie. Dank der verlässlichen und direkten Zusammenarbeit zwischen Stadt- und Universitätsleitung treiben wir gemeinsam wichtige Zukunftsthemen voran. Wir sind stolz auf die Entwicklung und den internationalen Erfolg in Forschung und Wissenschaft – made in Oldenburg.“

    Rolle von Universitäten in der demokratischen Gesellschaft

    Im Mittelpunkt des Abends stand der Vortrag von Prof. Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, der vorher über 20 Jahre journalistisch tätig war, unter anderem als Chefredakteur von ZEIT CAMPUS. Er sprach zum Thema „Die streitbare Universität: Warum Hochschulen dazu beitragen müssen, die Freiheiten unserer Gesellschaft zu verteidigen“. Hartung forderte: „Universitäten müssen ein aktiver Teil unserer demokratischen Gesellschaft bleiben. Damit sie in Deutschland nicht, wie in anderen Ländern, an den Rand gedrängt werden, braucht es Dialog und Kommunikation – auch wenn es oft schwerfällt und manchmal weh tut. Wenn das gelingt, können Universitäten Orientierung für den gesellschaftlichen Dialog geben.“

    Menschen und Themen verbinden

    Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder unterstrich in seiner Rede, wofür die Universität seit mehr als 50 Jahren steht und auch künftig stehen wird: „Unser Ziel ist es zu verbinden – Menschen ebenso wie Themen. Gesellschaftliche Verantwortung und Forschungsexzellenz gehen bei uns Hand in Hand – das ist unser Anspruch,“ betonte Bruder. Dass die Universität es in den hochkarätigen Exzellenzstrategie-Wettbewerb geschafft habe, böte die historische Chance, gemeinsam mit der Universität Bremen als Exzellenzverbund ausgezeichnet zu werden. „Wir nutzen diese Chance, um uns als gesamte Universität zu positionieren, Dinge neu zu denken und dabei an unsere gelebten Werte anzuknüpfen. Daran arbeiten wir in diesem für uns besonderen Akademischen Jahr mit aller Kraft.“

    Preise für hervorragende Wissenschaftlerinnen

    Die Forschungsstärke der Universität zeigte sich auch bei der Verleihung der UGO-Preise. Die Vorsitzende Wiebke Schneidewind überreichte den mit jeweils 5.000 Euro dotierten „Preis für exzellente Forschung“ an die Psychologin Prof. Dr. Mandy Roheger und die Kunstpädagogin Prof. Dr. Michaela Kaiser. Dr. Antonia Wallbraun aus der Chemiedidaktik erhielt den Promotionspreis, der mit 2.000 Euro dotiert ist. Die Biologin Dr. Maren Striebel wurde mit dem Preis für hervorragende Promotionsbetreuung ausgezeichnet. Er ist ebenfalls mit 2.000 Euro dotiert.

    Musikalisch begleitet wurde der Abend von Mitgliedern des Instituts für Musik. Studierende des Ensembles „Schlagwerk Ossietzky“ unter Leitung von Gereon Voß stimmten die Gäste akustisch auf den Beginn des Festaktes ein. Auf der Bühne präsentierten Studierende der Universität Oldenburg sowie Alumni der Hochschule für Künste Bremen unter der Leitung von Volker Schindel (musikalische Einstudierung: Joaquín Alem) Auszüge aus der Tango-Oper „María de Buenos Aires“ von Astor Piazzolla (Musik) und Horacio Ferrer (Libretto) aus dem Jahr 1968. Die Gesangs-Partie der María übernahm die Sängerin Marija Jokovic. Durch den Abend führte Nils Prior, der kürzlich sein Studium an der Universität Oldenburg abgeschlossen hat und nun Wissenschaftlicher Mitarbeiter ist.

    Hinweis für die Kolleginnen und Kollegen der Presse:

    Unter uol.de/pressemitteilungen/2025/135 finden Sie ab Freitag, 10. Oktober, 11.00 Uhr, Fotos der Veranstaltung zum Herunterladen.

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    Zum Auftakt 25/26 empfingen Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder (l.) und Wiebke Schneidewind, Vorsitzende der Universitätsgesellschaft Oldenburg, Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (r.) sowie als Festredner Prof. Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, langjähriger Journalist und Buchautor. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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    Je einen UGO-Preis für exzellente Forschung erhielten die Psychologin Prof. Dr. Mandy Roheger (2.v.r.) und die Kunstpädagogin Prof. Dr. Michaela Kaiser (Mitte). Den Promotionspreis erhielt die Chemiedidaktikerin Dr. Antonia Wallbraun (2.v.l.). Die Biologin Dr. Maren Striebel (l.) wurde mit dem Preis für hervorragende Promotionsbetreuung ausgezeichnet. Die Preise übergab UGO-Vorsitzende Wiebke Schneidewind (r.). Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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  • 134/25 9. Oktober 2025 Forschung Musikgenuss: Nicht nur eine Frage des Hörens Neues Vorhaben bringt Kai Siedenburg im Rahmen einer Niedersachsen-Impuls-Professur zurück nach Oldenburg
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    9. Oktober 2025   134/25    Forschung

    Musikgenuss: Nicht nur eine Frage des Hörens

    Neues Vorhaben bringt Kai Siedenburg im Rahmen einer Niedersachsen-Impuls-Professur zurück nach Oldenburg

    Oldenburg. Der Musikwissenschaftler und Hörforscher Prof. Dr. Kai Siedenburg will neue Möglichkeiten erforschen, Musik zu erleben. Diese sollen sich an den individuellen Eigenschaften von Menschen orientieren – und über das reine Hören hinausgehen. Im Blick hat er dabei besonders Personen, die wegen Hörverlusts auf technische Unterstützung angewiesen sind. Die VolkswagenStiftung fördert diesen Ansatz mit rund 2,2 Millionen Euro im Rahmen einer „Niedersachsen-Impuls-Professur“, mit der Siedenburg nach Oldenburg zurückkehrt: Er ist als Professor für Systematische Musikwissenschaften ans Institut für Musik der Universität Oldenburg berufen worden. Zuletzt war er als Professor für Kommunikationsakustik an der TU Graz (Österreich) tätig.

    „Obwohl Hörgeräte inzwischen spezielle Musikeinstellungen bieten, ist das Ergebnis oft nicht befriedigend. Und mit Cochlea-Implantaten lassen sich Tonhöhen und Klänge verschiedener Instrumente nur schwer unterscheiden, was den Musikgenuss schmälert“, erklärt Siedenburg. Bereits seit seiner Promotion forscht er daran, wie Menschen Musik wahrnehmen. Jetzt untersucht er Möglichkeiten, die Musikwahrnehmung zu erweitern. Zum einen geht es dabei darum, technische Hilfsmittel so personalisiert anzupassen, dass Menschen mit Hörproblemen über „ihren“ Mix im Kopfhörer zum Beispiel ein Konzert genauso genießen können wie alle anderen. Wie Musik für welche Hörprofile abgemischt sein muss, ist dabei Teil des Forschungsprojekts.

    Zum anderen will sich Siedenburg nicht auf die Wahrnehmung mit den Ohren beschränken. Mit seinem Team untersucht er, inwieweit auch die taktile Wahrnehmung über die Haut dabei unterstützen kann, einzelne Details der Musik wahrzunehmen. Ein berühmtes Beispiel dafür ist die britische Schlagzeugerin Evelyn Glennie, die nach eigenen Angaben aufgrund einer Nervenkrankheit schon als Jugendliche schwerhörig wurde. Sie berichtet, sich beigebracht zu haben, Klänge anhand ihrer Vibrationen zu unterscheiden, die sie mit dem ganzen Körper wahrnimmt. „Anstatt sich auf das eingeschränkte Ohr zu konzentrieren, hat sie damit für sich einen neuen Signalweg erschlossen“, sagt Siedenburg. Bisher sind Erweiterungen der Musikwahrnehmung wie diese kaum erforscht. Diese Lücke will er jetzt schließen.

    Siedenburg studierte an der Berliner Humboldt-Universität und der University of California, Berkeley (USA) Mathematik und Musik. Bereits in seiner Diplomarbeit in Mathematik spezialisierte er sich auf das Thema Signalverarbeitung. Anschließend promovierte er an der McGill University in Montréal (Kanada) in Musiktechnologie über die Wahrnehmung musikalischer Klangfarben.

    2015 kam Siedenburg als Marie-Skłodowska-Curie-Postdoktorand an die Universität Oldenburg. Ab 2020 förderte die VolkswagenStiftung seine Forschung zur Musikwahrnehmung mit dem Freigeist-Fellowship.

    Siedenburgs Forschung ist mehrfach ausgezeichnet worden: 2020 erhielt er den Lothar-Cremer-Preis der Deutschen Gesellschaft für Akustik, 2022 nahm ihn die Junge Akademie auf. 2025 erhielt er den „Early Career Award” des International Congress of Acoustics.

    Über die Impuls-Professur

    Mit der „Niedersachsen-Impuls-Professur“ fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur vielversprechende akademische Talente mit erheblichem Karrierepotenzial, um diese für Niedersachsen zu gewinnen oder zu halten. Antragsberechtigt sind Wissenschaftler*innen, die vor maximal zehn Jahren promoviert haben. Die Förderdauer beträgt fünf Jahre.

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    Kai Siedenburg kehrt mit einer Niedersachsen-Impuls-Professur zurück an die Universität Oldenburg. Foto: Universität Oldenburg / Marcus Windus

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    Prof. Dr. Kai Siedenburg, E-Mail:

  • 133/25 8. Oktober 2025 Universitätsmedizin Oldenburg 14 neue Lehrpraxen bringen sich in die Ausbildung von Medizinstudierenden ein Lehrärztetag in Oldenburg mit Rekordbeteiligung
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    8. Oktober 2025   133/25    Universitätsmedizin Oldenburg

    14 neue Lehrpraxen bringen sich in die Ausbildung von Medizinstudierenden ein

    Lehrärztetag in Oldenburg mit Rekordbeteiligung

    Oldenburg. Das Lehrpraxennetzwerk der Universitätsmedizin Oldenburg verzeichnet einen erneuten Zuwachs. 14 Praxen aus dem gesamten Nordwesten verstärken das Netzwerk, das damit auf mehr als 230 Praxen anwächst. Sie alle öffnen regelmäßig Medizinstudierenden die Türen, damit diese dort praktische allgemeinmedizinische Aspekte erlernen und die Arbeit in einer hausärztlichen Praxis erleben können.

    Damit sich die Praxen an der Ausbildung der Studierenden beteiligen können, absolvieren die Ärztinnen und Ärzte Fortbildungen im Rahmen des jährlichen Lehrärztetags, der heute mit einer Rekordbeteiligung an der Universität Oldenburg stattfand. Rund 90 Ärztinnen und Ärzte nutzten die Gelegenheit, sich entweder für die Hospitationen von Studienanfängerinnern und -anfängern schulen zu lassen oder um sich auch für die Durchführung von Blockpraktika zu qualifizieren, die fortgeschrittenere Studierende absolvieren. Die Ärztinnen und Ärzte, die schon alle Qualifikationen durchlaufen haben, blickten auf den Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin zurück, der in der vergangenen Woche unter dem Titel „Gesellschaft und Gesundheitssystem im Wandel – Perspektiven der Allgemeinmedizin“ in Hannover stattgefunden hatte.

    „Die große Beteiligung unterstreicht, wie engagiert sich die Lehrpraxenteams in die praxisorientierte Ausbildung unserer Studierenden einbringen. Uns freut besonders, dass sich der Lehrärztetag auch als Netzwerkveranstaltung bewährt, bei der Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner ihre Erfahrungen austauschen. Davon können alle profitieren“, sagt Prof. Dr. Michael Freitag von der Abteilung Allgemeinmedizin am Department für Versorgungsforschung, der das Netzwerk mit seinem Team koordiniert.

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    Michael Freitag, Leiter der Abteilung Allgemeinmedizin am Department für Versorgungsforschung (vorne links), und Hans-Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät VI - Medizin und Gesundheitswissenschaften (vorne rechts), hießen Ärztinnen und Ärzte aus 14 neuen Mitgliedspraxen sowie zahlreiche langjährige Mitglieder willkommen. Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

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    Prof. Dr. Michael Freitag, Tel.: 0441/798-7307, E-Mail:

  • 131/25 6. Oktober 2025 Studium und Lehre 1.800 Erstsemester beginnen ihr Studium an der Universität Oldenburg
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    6. Oktober 2025   131/25    Studium und Lehre

    1.800 Erstsemester beginnen ihr Studium an der Universität Oldenburg

    Oldenburg. „Die Universität Oldenburg ist offen für neue Wege, das ist seit jeher unser Leitmotiv. Neue Wege gehen nun auch Sie. Wir freuen uns sehr darüber, dass Sie uns mit Ihren Perspektiven, Erfahrungen und Talenten bereichern werden. Sie tragen zur Vielfalt unserer Universität bei – bringen Sie sie ein, Tag für Tag.“ Mit diesen Worten begrüßte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder heute knapp 1.800 Erstsemester im Audimax des Hörsaalzentrums auf dem Campus Haarentor.

    Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die den offiziellen Start der Orientierungswoche an der Universität markiert, stand das gemeinsame „Willkommen“ an die neuen Studierenden. Neben dem Präsidenten begrüßten auf der Bühne auch Prof. Dr. Andrea Strübind, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Sebastian Wilks, Leiter des Akademischen Prüfungsamtes, und Mitglieder des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) die Erstsemester. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann richtete sich mit einer Videobotschaft an die Gäste. Wie in jedem Jahr fand die Veranstaltung gleich zwei Mal statt, um alle neuen Studierenden in der Universität begrüßen zu können.

    Die Begrüßungsveranstaltung gab den neuen Studierenden bereits einen ersten Überblick über das vielseitige Campusleben. Moderiert von Charles Good, der an der Universität Geschichte und Anglistik auf Lehramt studiert, erhielten die Erstsemester viele Tipps – per Videoclip von erfahrenen Studierenden, aber auch von der kroatischen Studentin Sonja Bozic, die von ihren eigenen Studienerfahrungen in Oldenburg berichtete. Die Performances der Jazz- und Modern-Dance-Kurse präsentierten eines der vielen Angebote des Hochschulsports. Eine Studierendenband unter Leitung von Stephan Schomaker begleitete die Veranstaltung musikalisch.

    Im Anschluss an das Programm auf der Bühne hatten die Erstsemester im Foyer des Hörsaalzentrums die Gelegenheit, sich auf dem „Info-Markt“ über das Studium sowie Kultur- und Sportangebote auf dem Campus und in der Umgebung zu informieren. Während sie die laufende Woche nutzen, um die Universität kennenzulernen, startet für alle anderen der aktuell insgesamt 14.800 Studierenden der reguläre Lehrbetrieb des Wintersemesters 2025/26 am 13. Oktober.

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    Zwei Mal volles Haus: Damit alle Erstsemester bei der offiziellen Begrüßung dabei sein können, geht die Veranstaltung zum Beginn der Orientierungswoche traditionell zwei Mal über die Bühne. Foto: Universität Oldenburg / Matthias Knust

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    Auf dem „Info-Markt“ im Foyer des Hörsaalzentrums konnten sich die Erstsemester über das Studium sowie Kultur- und Sportangebote auf dem Campus und in der Umgebung informieren. Foto: Universität Oldenburg / Matthias Knust

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  • 130/25 6. Oktober 2025 Forschung Produzieren Küstenregionen wichtiges Klimagas? Neues Forschungsprojekt soll bislang unbekannte Quellen von schwefelhaltigem Spurenstoff finden
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    6. Oktober 2025   130/25    Forschung

    Produzieren Küstenregionen wichtiges Klimagas?

    Neues Forschungsprojekt soll bislang unbekannte Quellen von schwefelhaltigem Spurenstoff finden

    Oldenburg. Je ein Atom Sauerstoff, Kohlenstoff und Schwefel ergeben zusammen die Verbindung Carbonylsulfid – ein Spurengas, das als Vorläufer von kühlenden Aerosolen eine wichtige Bedeutung für das Weltklima hat. Ein großer Anteil der weltweiten Emissionen stammt wahrscheinlich aus dem Meer, doch der genaue Ursprung ist zum Teil noch unklar. Diese im globalen Budget bislang nicht erklärbaren Emissionen stehen im Mittelpunkt eines kürzlich bewilligten internationalen Forschungsprojekts: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, den USA und Israel wollen gemeinsam die These überprüfen, ob Küstengebiete eine wichtige Quelle für Carbonylsulfid sind. Die Geoökologin Prof. Dr. Sinikka Lennartz von der Universität Oldenburg leitet das Vorhaben auf deutscher Seite. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft stellt dafür über drei Jahre rund 350.000 Euro bereit.

    Carbonylsulfid kommt in der Atmosphäre nur in äußerst geringen Konzentrationen vor: Die Schwefelverbindung macht etwa eins von zwei Milliarden Luftmolekülen aus. Trotzdem ist der vergleichsweise langlebige Stoff wichtig für das Klima. Moleküle, die in die Stratosphäre gelangen, reagieren dort zu Schwefelsäure und bilden Aerosole, die das Sonnenlicht reflektieren und damit die Erde abkühlen. Wichtigste Quelle für das Spurengas sind menschliche Emissionen und die Weltmeere. Dort entsteht Carbonylsulfid an der Meeresoberfläche, wenn Sonnenlicht mit organischen Schwefelverbindungen reagiert, aber auch durch chemische Prozesse im Sediment. Landpflanzen nehmen das Gas bei der Photosynthese auf und entfernen es so wieder aus der Atmosphäre.

    „Die Konzentration von Carbonylsulfid war in den vergangenen Jahrzehnten stabil, was darauf hindeutet, dass Quellen und Senken im Gleichgewicht sind. Doch über die Größe dieser Quellen und Senken bestehen noch große Unklarheiten“, sagt Lennartz. So hatten Messungen vor einigen Jahren ergeben, dass die Landpflanzen um ein Vielfaches mehr Carbonylsulfid aufnehmen als ursprünglich gedacht. Entsprechend größer müssen die Emissionen aus den Meeren sein. Forschende vermuten, dass vor allem Küstenregionen größere Mengen des Spurengases abgeben, doch dazu existieren bislang nur wenige Messungen. Lennartz hatte 2017 ein Modell für die marinen Emissionen von Carbonylsulfid entwickelt, das bis heute am besten mit Beobachtungsdaten übereinstimmt. Die Forscherin wies außerdem nach, dass Carbonyl-Emissionen aus den offenen Ozeanen nicht die fehlende Quelle sind. Die Auflösung ihres Modells ist allerdings nicht fein genug, um den Beitrag der Küstengebiete abzubilden.  

    Im neuen Projekt will Lennartz nun gemeinsam mit Forschenden aus den USA und Israel die These überprüfen, dass Küstengebiete deutlich mehr Carbonylsulfid emittieren als die offenen Ozeane. Das Team plant, langfristig regelmäßige Messungen an zwei Stationen an der Atlantikküste und in der Ostsee zu vorzunehmen. Zum einen nutzen die Forschenden einen Turm der renommierten Woods Hole Oceanographic Institution, der sich drei Kilometer vor der Küste der Insel Martha‘s Vineyard im US-Bundesstaat Massachusetts befindet. Zum anderen greifen sie auf die Messstation Boknis Eck des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel in der Eckernförder Bucht zurück. An beiden Orten sollen die Emissionen von Carbonylsulfid, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und ihre Konzentrationen an der Meeresoberfläche mindestens ein Jahr lang gemessen werden.

    Anhand der Daten will das Team zunächst ein Modell entwickeln, das die Produktion von Carbonylsulfid vom Meeresboden bis zur Meeresoberfläche berechnet. Es soll als Basis für ein weiteres Modell dienen, das alle relevanten Prozesse in einer Küstenregion berechnen kann. Ziel ist es, die Unsicherheiten beim globalen Budget von Carbonylsulfid zu verringern und die Prozesse besser zu verstehen, die den Austausch von Spurengasen zwischen Ozean und Atmosphäre steuern.

    Das Projekt mit dem offiziellen Titel „The contribution of coastal systems to the atmospheric carbonyl sulfide budget using tower-based fluxes, isotopic measurements and modelling“ wird durch den Klimaforscher Prof. Dr. Max Berkelhammer von der University of Illinois in Chicago (USA) koordiniert. Als leitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind neben Lennartz außerdem Forschende vom Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University im US-Staat New York, von der Rutgers University im US-Staat New Jersey und von der Hebrew University in Jerusalem beteiligt. Das Vorhaben wird von der National Science Fondation in den USA, der DFG und der U.S-Israel Binational Science Foundation (BSF) für drei Jahre gefördert.

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    Die Zeitserienstation Boknis Eck liegt am Rand der Eckernförder Bucht. Seit mehr als 60 Jahren werden an der gleichen Stelle regelmäßig Umweltdaten gemessen, die Aufschluss über den Zustand der südwestlichen Ostsee geben. Nun soll dort ein Jahr lang zusätzlich die Konzentration des klimawirksamen Gases Carbonylsulfid und weiterer Gase ermittelt werden. Foto: Sarah Uphoff / GEOMAR (CC BY 4.0)

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    Einmal pro Monat entnehmen Forschende an der Station Boknis Eck Wasserproben. Foto: Hermann Bange / GEOMAR

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    Prof. Dr. Sinikka Lennartz, Tel.: 0441/798-3839, E-Mail:

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(Stand: 02.07.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uole.de/aktuelles?monat=6&jahr=2004&suche=Juni%202004
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