Kontakt

Presse & Kommunikation

+49 (0) 441 798-5446

Veranstaltungen

alle Veranstaltungen

Pressemitteilungen

Veranstaltungsankündigung

  • 102/25 4. Juli 2025 Veranstaltungsankündigung Livekonzert der Oldenburger Uni Big Band Abschlusskonzert zum Semesterende
    PM-Foto

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    4. Juli 2025   102/25    Veranstaltungsankündigung

    Livekonzert der Oldenburger Uni Big Band

    Abschlusskonzert zum Semesterende

    Oldenburg. Swing, Modern Jazz und lateinamerikanische Musik erklingen am Freitag, 11. Juli, an der Universität Oldenburg, wenn die Uni-Bigband wieder auf der Bühne steht. Das Abschlusskonzert zum Semesterende unter Leitung von Christian Kappe beginnt um 20.00 Uhr in der Uni-Aula (Einlass ab 19:30 Uhr, Gebäude A11, Ammerländer Heerstraße 69). Neben verschiedenen Klassikern zählen auch zeitgenössische Titel zum aktuellen Repertoire des Jazzorchesters. Sowohl Instrumental- als auch Gesangsstücke unter anderem von Pat Metheny, Quincy Jones, Gordon Goodwin, Antonio Carlos Jobim, Bill Holman, Matt Harris sowie Thad Jones & Mel Lewis gehören zu den Highlights des Abends. Karten für 12 Euro (ermäßigt 6 Euro) sind ausschließlich an der Abendkasse erhältlich. Die Fachschaft Musik bietet dazu im Foyer Getränke an.

    Weblinks

    Bilder

      

    Ihr Semesterabschlusskonzert hat Tradition: Auch in diesem Jahr spielt die Big Band der Uni Oldenburg wieder ein buntes Programm an Klassikern aus Swing, Jazz und lateinamerikanischer Musik. Foto: Vico Rosenberg

    [Bild herunterladen]

    Kontakt

    Christian Kappe, Tel.: +49(0)177 801 3925, E-Mail:

  • 097/25 1. Juli 2025 Veranstaltungsankündigung „Tango-Operchen“: Studierende und Profis bringen María de Buenos Aires auf die Bühne Karten für den 12., 13. und 14. Juli erhältlich
    PM-Foto

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    1. Juli 2025   097/25    Veranstaltungsankündigung

    „Tango-Operchen“: Studierende und Profis bringen María de Buenos Aires auf die Bühne

    Karten für den 12., 13. und 14. Juli erhältlich

    Oldenburg.  Fast 60 Jahre ist es her, dass der Komponist Astor Piazzolla und der Librettist Horacio Ferrer ihre Tango-Oper „María de Buenos Aires“ 1968 in der argentinischen Hauptstadt auf die Bühne brachten. Nun führen Studierende der Universität Oldenburg und der Hochschule für Künste Bremen das Stück mit professioneller Unterstützung in einer aufwendigen Inszenierung in Oldenburg auf. Die Premiere findet am Samstag, 12. Juli, um 20.00 Uhr im Theater Laboratorium (Kleine Straße 8) statt. Am 13. und 14. Juli finden jeweils zur selben Uhrzeit zwei weitere Vorstellungen statt. Der Eintritt kostet 28 Euro pro Person, ermäßigt 9,30 Euro. Tickets sind unter verein-mtp.reservix.de/ erhältlich. Das Stück wird auf Spanisch und Deutsch aufgeführt und ist mit deutschen Übertiteln versehen.

    15 Studierende und zehn Berufsmusiker*innen, haben in den vergangenen zwei Semestern unter der Leitung von Volker Schindel, künstlerischer Mitarbeiter am Institut für Musik, gemeinsam an dem Stück gearbeitet. Die musikalische Leitung liegt bei seinem Kollegen Joaquín Alem, der auch selbst als Musiker mitwirkt und mit seinem Instrument, dem Bandoneon, einen wichtigen Anteil am besonderen, melancholischen Klang des Tangos hat. Die ausgebildete Opernsängerin und Solistin Marija Jokovic singt die Hauptrolle der María, in die männliche Hauptrolle schlüpft Student Jan-Daniel Moulai.

    Die „Tango-Operita“ („Tango-Operchen“), wie Piazzolla und Ferrer ihr Werk bezeichneten, ist ein poetisches Musiktheater über den Mythos der Stadt Buenos Aires und ihre Menschen. María steht sinnbildlich für die Stadt, die sich über den Tango ausdrückt. Ihr Lebensweg verläuft zwischen Realität und Fantasie: von ihrer Kindheit über ihre Zeit als Prosituierte bis hin zu ihrem Tod und ihrer Rückkehr als Geist. Das Stück gilt bis heute als Hommage an den Tango.

    Weblinks

    Bilder

      

    Im Instrumentalensemble spielen Studierende und Berufsmusiker*innen gemeinsam. Einen wichtigen Anteil am melancholischen Klang des Tangos hat das Bandoneon von Joaquín Alem (l.). Foto: Markus Hibbeler

    [Bild herunterladen]

    Kontakt

    Volker Schindel, Tel.: 0441/798-4907, E-Mail:

  • 093/25 27. Juni 2025 Veranstaltungsankündigung Vortrag zu Antisemitismus in muslimischen Gemeinschaften

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    27. Juni 2025   093/25    Veranstaltungsankündigung

    Vortrag zu Antisemitismus in muslimischen Gemeinschaften

    Oldenburg. Der Islamwissenschaftler Prof. Dr. Michael Kiefer (Universität Osnabrück) hält am Montag, 7. Juli, ab 19.30 Uhr im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg (Leo-Trepp-Straße 15) einen Vortrag zum Thema „Antisemitismus in muslimischen Communities“. Interessierte können sich bis zum 6. Juli unter mit Namen und Adresse anmelden. Teilnehmende müssen ihren Ausweis mitbringen. Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „Antisemitismuskritische Orientierungen“ der Arbeitsstelle „Interkulturelle Jüdische Studien“ der Universität Oldenburg und des Leo-Trepp-Lehrhauses der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg.

    Michael Kiefer befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung antisemitischer Narrative in islamisch geprägten Gesellschaften. Dabei zeichnet er einen historischen Bogen, der von der sogenannten Damaskusaffäre im Jahr 1840 bis in die Gegenwart reicht. Der Vortrag zeigt, wie sich klassische antisemitische Motive – wie etwa Ritualmordlegenden, Verschwörungstheorien über jüdische Weltherrschaft oder ökonomische Kontrolle – in zunächst nationalistischen und panarabischen und später in islamistischen Diskursen etablieren konnten.

    Michael Kiefer ist Professor für „Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft mit dem Schwerpunkt muslimische Wohlfahrtspflege“ am Institut für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück. Er studierte Islamwissenschaft, Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität zu Köln. Dort promovierte er zudem in Islamwissenschaften zum Schulversuch Islamkunde in Nordrhein-Westfalen. Kiefer befasst sich seit mehr als 20 Jahren mit den Themenfeldern Antisemitismus, Islamismus, Radikalisierungsprävention und Soziale Arbeit.

    Weblinks

    Kontakt

    Prof. Dr. Andrea Strübind, E-Mail: ; Dr. Carina Branković, E-Mail:

  • 092/25 25. Juni 2025 Veranstaltungsankündigung Kunststudierende zeigen, was sie geschaffen haben Institut für Kunst und visuelle Kultur zeigt Ausstellung
    PM-Foto

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    25. Juni 2025   092/25    Veranstaltungsankündigung

    Kunststudierende zeigen, was sie geschaffen haben

    Institut für Kunst und visuelle Kultur zeigt Ausstellung

    Oldenburg. Welche Arbeiten im vergangenen Jahr am Institut für Kunst und visuelle Kultur entstanden sind – das zeigen Studierende im Rahmen der diesjährigen „Showtime“. Die Werkschau der Kunststudierenden findet von Mittwoch, 2. Juli, bis Samstag, 5. Juli, in den Gebäuden A8 und A9 der Universität Oldenburg (Ammerländer Heerstr. 69) sowie im benachbarten Prinzenpark statt. Der Eintritt ist frei.

    Am Eröffnungsabend können Interessierte ab 18.00 Uhr im Prinzenpark ganz unterschiedliche Kunstprojekte entdecken. Die Studierenden zeigen etwa dokumentarisch-fiktionale Videoarbeiten, grafische Auseinandersetzungen mit musikalischen Themen, fotografische Blicke auf städtische Räume sowie eine interaktive VR-Installation zum Thema Ökologie. Für musikalische Unterhaltung sorgen eine DJ-Performance und ein Konzert auf Spielzeugpianos, die eine anschließende Eröffnungsparty einleiten.

    Am Donnerstag, 3. Juli, 12.00 bis 20.00 Uhr, zeigen die Studierenden ebenfalls ihre Arbeiten und berichten außerdem in einem studentischen Symposium über ihre wissenschaftlichen Forschungsprojekte. Am Freitag, 4. Juli, sind die Werke der Studierenden von 12.00 bis 18.00 Uhr zu sehen.

    Zum Abschluss der Showtime am 5. Juli, können Interessierte zwischen 12.00 und 16.00 Uhr in geführten Rundgängen die Ausstellungen erkunden und mit den Beteiligten ins Gespräch über die Hintergründe ihrer Arbeit kommen.

    Weitere Informationen zum Programm und den Öffnungszeiten gibt es unter:

    Weblinks

    Bilder

      

    Bei der „Showtime 2025“ gibt es unterschiedliche Kunstprojekte zu bestaunen. Foto: Alwa Erythropel

    [Bild herunterladen]

    Kontakt

    Judith Brachem, E-Mail:

  • 091/25 24. Juni 2025 Veranstaltungsankündigung Kammermusik in der Dreifaltigkeitskirche Zwei Dialogkonzerte beschließen die Festwoche

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    24. Juni 2025   091/25    Veranstaltungsankündigung

    Kammermusik in der Dreifaltigkeitskirche

    Zwei Dialogkonzerte beschließen die Festwoche

    Oldenburg. Mit zwei Kammermusikkonzerten gehen die Festwochen zum Rückblick auf „10 Jahre Dialogkonzerte an der Universität Oldenburg“ zu Ende. In der Dreifaltigkeitskirche in Oldenburg-Osternburg (Cloppenburger Str. 17) werden am Dienstag und Mittwoch, 1. und 2. Juli, jeweils 19.30 Uhr, Musikstücke vom Barock bis zur Gegenwart zu Gehör gebracht.

    Das Konzert am 1. Juli steht unter dem Motto „Neue (und alte) Musik für historische Instrumente“. Die Oldenburger Cellistin Angelika Bönisch musiziert gemeinsam mit der Cembalistin Diana Weston aus Sydney und dem Cembalisten Michael Tsalka aus Shenzhen. Das Trio präsentiert Lieblingsstücke aus vier Jahrhunderten.

    Am 2. Juli folgt ein Programm zum Thema „Vögel in der Musik“. Die Flötistin Luisa Klaus aus Bremen und der Cembalist Michael Tsalka kombinieren Werke der Barock-Komponisten Jean-Baptiste Drouart de Bousset und François Couperin mit Stücken von Oldenburger Komponist*innen der Gegenwart, die von den barocken Werken inspiriert sind. Die modernen Kompositionen stammen von Violeta Dinescu, Roberto Reale, Paul Mertens-Pavlowsky und Christoph Keller.

    Die beiden Konzerte finden in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Oldenburg und dem Verein für Musiktheaterproduktionen statt und werden unterstützt von der Universität, dem Kulturbüro, der Dreifaltigkeitskirche, dem Oldenburger Instrumentenbauer Dietrich Hein, der Barthel-Stiftung, der LzO und der Oldenburger Volksbank. Der Eintritt zu beiden Konzerten ist frei. Hutspenden kommen unmittelbar den Mitwirkenden zugute. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Zählkarten gibt es auf Wunsch per Mail an .

    Weblinks

    Kontakt

    Prof. Dr. Kadja Grönke, E-Mail:

Verschiedene

  • 104/25 8. Juli 2025 Forschung / Transfer Studentische Gründungsteams aus Oldenburg erhalten Stipendien Förderungen von Land und Bund für zwei innovative Start-ups zu nachhaltigem Reisen und energieeffizientem Kochen
    PM-Foto PM-Foto

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    8. Juli 2025   104/25    Forschung / Transfer

    Studentische Gründungsteams aus Oldenburg erhalten Stipendien

    Förderungen von Land und Bund für zwei innovative Start-ups zu nachhaltigem Reisen und energieeffizientem Kochen

    Oldenburg. Zwei Start-ups von Studierenden der Universität Oldenburg, der Jade Hochschule und der Universität Groningen erhalten für ihre innovativen und ökologisch nachhaltigen Geschäftsmodelle Förderungen vom Land Niedersachsen und dem Bundeswirtschaftsministerium. Die geförderten Unternehmensgründungen befassen sich mit nachhaltigem Reisen und der energieeffizienten Nahrungszubereitung.

    Trip-Panda ist eine Online-Plattform, die gezielt Künstliche Intelligenz einsetzt, um nachhaltiges Reisen für eine breite Zielgruppe zugänglich zu machen. Gründer Jonas Herdlitschke, Absolvent der Jade Hochschule, erhält für zehn Monate das Niedersächsische Gründungsstipendium der NBank im Umfang von 22.000 Euro. Die Förderung soll ihm dabei helfen, gemeinsam mit seinem Partner Jonah Schröder, Student der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Oldenburg, ihre Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen.

    Trip-Panda will Reisesuchende mithilfe einer leicht zu bedienenden Suchfunktion dabei unterstützen, die für sie bestmöglichen Reiseziele zu finden. Dafür wertet die Plattform neben den individuellen Vorlieben verschiedene Nachhaltigkeitskriterien aus und bewertet die möglichen Reisen anhand eines Nachhaltigkeitsrankings auf einer Skala von 1 bis 5. Unterkünfte mit langen Anreisewegen erhalten einen Nachhaltigkeitszuschlag, der direkt in CO2-Kompensationsmaßnahmen fließt.

    Auch die zweite Förderung geht an ein Start-up, dessen Geschäftsmodell einen starken Nachhaltigkeitsbezug hat. Üblicherweise geht beim Kochen mit konventionellen Kochtöpfen viel Energie verloren, da Wärme nicht effektiv im Topfinneren bleibt und durch die Außenwandung sowie den Deckel entweicht. Felix Grotjan und Marie-Theres Heimke von „ExpoTherm“ möchten dieses Problem lösen und haben eine Thermohülle für Kochtöpfe entwickelt, die den Wärmeverlust beim Kochen mit solchen Töpfen um durchschnittlich 50 Prozent reduziert. Für ihre zum Patent angemeldete Entwicklung erhalten sie ein einjähriges „EXIST-Gründungsstipendium“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie des Europäischen Sozialfonds in Höhe von rund 95.000 Euro, um aus ihrer Entwicklung ein erfolgreiches Geschäftsmodell machen zu können. Grotjan und Heimke haben beide an der Rijksuniversiteit Groningen (Niederlande) studiert. Die Förderung ist das Ergebnis einer Kooperation und gegenseitiger Unterstützung der Universitäten Oldenburg und Groningen im Bereich Gründungen und Transfer.

    Unterstützt wird das Team von ExpoTherm dabei vom Gründungs- und Innovationszentrum (GIZ) der Universität Oldenburg sowie von Prof. Dr. Achim Kittel, Hochschullehrer für Mikroskopie des nanoskaligen Energietransfers am Institut für Physik. Der Prototyp zur Thermohülle wurde in der Innovationswerkstatt des Referats Forschung und Transfer am Innovationscampus entwickelt und gebaut. Das GIZ hat seit seiner Eröffnung im Jahr 2012 mehr als 670 Gründungsprojekte betreut, aus denen bisher 151 Startups hervorgingen.

    Weblinks

    Bilder

      

    Ihre patentierte Entwicklung macht das Kochen günstiger und energieeffizienter: das ExpoTherm-Gründungsteam Felix Grotjan (links) und Marie-Theres Heimke. Foto: Janneke Mertens-Fabian

    [Bild herunterladen]

     
      

    Möchten mit Trip-Panda nachhaltiges Reisen erleichtern: die Gründer Jonah Schröder (links) und Jonas Herdlitschke. Foto: Schröder / Herdlitschke

    [Bild herunterladen]

    Kontakt

    Janneke Mertens-Fabian, Referat Forschung & Transfer, Tel.: 0441/798-4946, E-Mail:

  • 103/25 8. Juli 2025 Forschung Universität Oldenburg erhält neuen Katamaran für die Meeresforschung Deutsche Forschungsgemeinschaft und Land Niedersachsen fördern Nachfolge der 37 Jahre alten „Otzum“ mit 2,4 Millionen Euro
    PM-Foto

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    8. Juli 2025   103/25    Forschung

    Universität Oldenburg erhält neuen Katamaran für die Meeresforschung

    Deutsche Forschungsgemeinschaft und Land Niedersachsen fördern Nachfolge der 37 Jahre alten „Otzum“ mit 2,4 Millionen Euro

    Oldenburg. 18 Meter lang, 1,10 Meter Tiefgang, eine Maximalgeschwindigkeit von 20 Knoten (38 Kilometer pro Stunde), ein Kran und ein großes Arbeitsdeck mit Platz für unterschiedlichste Forschungsgeräte: Das sind einige Kennzeichen des Forschungskatamarans „Otzum II“, der dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) an der Universität Oldenburg ab 2027 für interdisziplinäre Forschung zur Verfügung stehen soll. Das Boot dient als Ersatz für die 37 Jahre alte „Otzum“, die nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht und zunehmend reparaturanfälliger wurde. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat für das neue Forschungsboot im Rahmen ihrer Großgeräteförderung 1,2 Millionen Euro bewilligt. Das niedersächsische Wissenschaftsministerium stellt noch einmal die gleiche Summe bereit.

    Das ICBM betreibt die „Otzum“ – ein ehemaliges Boot der deutschen Marine – seit 2006 als niedersächsisches Behördenschiff. Mit der 13 Meter langen Motorbarkasse waren die Forschenden vor allem nahe der Küste, im Wattenmeer, in Flüssen und Flussmündungen unterwegs, um beispielsweise Wasser-, Plankton- und Sedimentproben zu nehmen, hochaufgelöste ozeanographische Messungen durchzuführen, neue Messinstrumente zu erproben oder den sogenannten „Messpfahl“ des ICBM – eine Dauermessstation zwischen Langeoog und Spiekeroog – instand zu halten. Auch als Plattform für Tauchgänge diente das Forschungsboot.

    Die „Otzum II“ ist speziell für Küstenregionen konzipiert und bietet modernste Ausstattung und Antriebstechnik sowie eine gute Stabilität und Manövrierfähigkeit. Damit erweitern die Forschenden des ICBM ihre Möglichkeiten und ihr Operationsgebiet. In Zukunft werden sie in der Lage sein, auch die offene Nordsee bis in eine Entfernung von rund 100 Kilometern vor der Küste anzusteuern, um in den deutschen Meeresschutzgebieten oder in der Nähe von Windparks Studien durchführen zu können. Gleichzeitig bleibt der neue Katamaran dank seines geringen Tiefgangs gut geeignet für Arbeiten im Wattenmeer. Das Boot, das für einen umweltfreundlichen Hybrid-Antrieb vorbereitet ist, bietet Raum für bis zu zwölf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

    Gegenüber seinem Vorgänger verfügt das neue Schiff über zahlreiche Zusatzfunktionen: So soll es mit mehreren Winden ausgestattet werden, um Messgeräte schleppen oder vom Meeresboden bergen zu können. Ein großes Arbeitsdeck ermöglicht es, komplexe wissenschaftliche Aufgaben durchzuführen oder autonome Unterwasserroboter einzusetzen.

    Verantwortlich für das neue Forschungsboot wird der Ozeanograph Dr. Thomas Badewien vom ICBM sein, der die „Otzum“ seit ihrer Indienstnahme betreut. Neben der Arbeitsgruppe „Marine Sensorsysteme“, die Badewien derzeit kommissarisch leitet, werden die Teams „Prozesse und Sensorik mariner Grenzflächen“ um Prof. Dr. Oliver Wurl und „Umweltbiochemie“ von Prof. Dr. Peter Schupp zu den Hauptnutzern der „Otzum II“ zählen. Daneben steht die Nutzung auch weiteren Arbeitsgruppen der Universität offen.

    Weblinks

    Bilder

      

    Das ICBM nutzt die „Otzum“ – ein ehemaliges Boot der deutschen Marine – seit 2006 für interdisziplinäre Meeresforschung nahe der Küste, hier etwa vor der Dauermessstation des Instituts bei Spiekeroog. Nun soll sie einen Nachfolger erhalten. Foto: Universität Oldenburg / Constanze Böttcher

    [Bild herunterladen]

    Kontakt

    Dr. Thomas Badewien, Tel.: 0441/798-3518, E-Mail:

  • 101/25 2. Juli 2025 Forschung Forschung auf Spiekeroog wird fortgesetzt DFG fördert Vorhaben DynaDeep mit rund fünf Millionen Euro für weitere vier Jahre
    PM-Foto PM-Foto PM-Foto

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    2. Juli 2025   101/25    Forschung

    Forschung auf Spiekeroog wird fortgesetzt

    DFG fördert Vorhaben DynaDeep mit rund fünf Millionen Euro für weitere vier Jahre

    Oldenburg. Am Nordstrand von Spiekeroog befindet sich ein weltweit einzigartiges Observatorium. Es liefert kontinuierlich Daten über das, was passiert, wenn tief im Sand Süßwasser von Land und Salzwasser vom Meer aufeinandertreffen. Dank der aufwändigen Infrastruktur gelang es Forschenden in den vergangenen Jahren erstmals, die Dynamik am Land-Meerübergang bis in größere Tiefen im Detail zu erfassen um beispielsweise die Auswirkungen auf das küstennahe Ökosystem und Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe zu untersuchen. Die Infrastruktur ist Teil der Forschungsgruppe DynaDeep, die unter Leitung der Oldenburger Hydrogeologin Prof. Dr. Gudrun Massmann Anfang 2021 gestartet ist. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben nun für weitere vier Jahre mit bis zu 4,78 Millionen Euro zuzüglich einer Programmpauschale.

    „Die erneute Förderung der Forschungsgruppe durch die DFG zeigt, wie erfolgreich die Forschenden ihr wissenschaftliches und technisches Know-how verbinden, um die natürlichen und von Menschen beeinflussten Prozesse am Übergang zwischen Land und Meer genau zu beobachten und zu analysieren“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder.

    Unter Sandstränden vermischen sich von Land abströmendes Süßwasser und infiltrierendes Salzwasser und bilden, ähnlich wie oberirdische Flussmündungen, ein subterranes Ästuar. Was hier im Verborgenen geschieht, war bisher nur wenig erforscht: Meterhohe Gezeiten und Wellen, die aufs Land treffen, machen die sogenannten Hochenergiestrände für wissenschaftliche Arbeiten schwer zugänglich. „Die technischen Ansprüche an die Forschung sind enorm“, sagt Forschungsgruppenleiterin Massmann. Das Team um die Hydrogeologin ließ daher zu Beginn des Vorhabens die einzigartige Forschungsinfrastruktur aufbauen: Ein am Strand von Spiekeroog gut sichtbarer Messpfahl wurde mit Hilfe eines Bohrschiffes errichtet. Zusätzlich wurden Grundwassermessstellen und ein geophysikalisches Beobachtungssystem für Salzwasser tief im Sand installiert. Diese zeichnen regelmäßig Größen wie Wellenhöhen aber auch Salzgehalt, Druck und Temperatur im Grundwasser auf.

    „Früher dachte man, dass an Stränden kaum biogeochemischer Umsatz stattfindet, weil der Strand hauptsächlich aus Quarzsand besteht“, sagt Massmann. Die Ergebnisse von rund 30 Messkampagnen, die kontinuierlich aufgezeichneten Daten und Studien mit mathematischen Modellen zeigen nun ein völlig anderes Bild: Durch die zweimal täglich wechselnden Gezeiten und Sturmfluten lagert sich der Sand am Strand ständig um. Ein genaues Bild hiervon haben sich die Forschenden unter anderem durch am Messpfahl befestigte Kameras und Drohnenaufnahmen gemacht.

    Diese Dynamik an der Oberfläche wirkt sich bis tief in den Untergrund aus: Große Mengen Salzwasser durchströmen regelmäßig den durchlässigen Sand bis in 30 Meter Tiefe. Mikroorganismen erhalten auf diese Weise regelmäßig neue Nahrung und mit dem Wasser gelangt auch Sauerstoff in große Tiefen. Gleichzeitig strömt das sauerstofffreie landseitige Grundwasser aus der Süßwasserlinse der Insel Richtung Meer. Wenn sich diese sehr unterschiedlichen Wässer im Untergrund mischen, sind die Wechselwirkungen vielfältig.

    Das Ökosystem unter dem Sand sei wie ein Reaktor, in dem komplexe geochemische und biologische Prozesse ablaufen, erklärt Massmann. In der nächsten Projektphase möchte das Team nun unter anderem herausfinden, ob und wie die auf Spiekeroog gewonnenen Ergebnisse auf andere Küsten übertragbar sind. Dafür führen die Forschenden vergleichbare Untersuchungen an Stränden in Belgien und Frankreich durch.

    „Die Umsätze von Elementen wie Kohlenstoff oder Stickstoff in Sandstränden sind bislang nicht Teil globaler Modelle zu Stoffkreisläufen“, sagt Massmann. Die Forschung des Teams soll dazu beitragen herauszufinden, ob Sandstrände künftig in solchen Modellen berücksichtigt werden sollten.

    An dem Vorhaben DynaDeep („The Dynamic Deep Subsurface of High-Energy Beaches“) sind neben Massmanns Arbeitsgruppe vom Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU) vor allem Forschende des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität beteiligt. Hinzu kommen Partner des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik in Hannover, des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung in Bremen sowie der Universität Kiel. Das Team wird von einem Netzwerk von Kooperationspartnern und lokalen Akteuren unterstützt, darunter das Nationalpark-Haus Wittbülten auf Spiekeroog, die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer (NLPV), die Forschungsstelle Küste des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Gemeinde Spiekeroog.

    Weblinks

    Bilder

      

    Die Oldenburger Hydrogeologin Prof. Dr. Gudrun Massmann forscht bereits seit 2021 mit der Forschungsgruppe DynaDeep auf Spiekeroog. Foto: Markus Hibbeler

    [Bild herunterladen]

     
      

    Um ein Messstellenbündel an der Mittelwasserlinie am Strand von Spiekeroog zu installieren, kam im August 2022 ein Bohrschiff zum Einsatz. Foto: Jairo Cueto

    [Bild herunterladen]

     
      

    Im Mai 2022 ließ das DynaDeep-Team einen Messpfahl an der damaligen Niedrigwasserlinie am Strand von Spiekeroog errichten. Der sieben Meter hohe Pfahl ist mit modernen Messinstrumenten ausgestattet, die unter anderem kontinuierlich Informationen über Wasserstände und Wellenhöhen liefern. Eine Kamera und ein 3-D Laserscanner erlauben es den Forschenden, das Gelände zu vermessen und so beispielsweise Strandumlagerungen zu erfassen. Foto: Gudrun Massmann

    [Bild herunterladen]

    Kontakt

    Prof. Dr. Gudrun Massmann, Tel.: 0441/798-4837, E-Mail:

  • 100/25 2. Juli 2025 Personalie  Susanne Boll neues Mitglied im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft Mitgliederversammlung wählt die Informatikerin auf Vorschlag der Universität
    PM-Foto

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    2. Juli 2025   100/25    Personalie 

    Susanne Boll neues Mitglied im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft

    Mitgliederversammlung wählt die Informatikerin auf Vorschlag der Universität

    Oldenburg. Die Oldenburger Informatikerin Prof. Dr. Susanne Boll ist am 2. Juli 2025 von der Mitgliederversammlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Hamburg zum neuen Senatsmitglied gewählt worden. Der Senat ist das zentrale wissenschaftliche Gremium der DFG und entscheidet unter anderem darüber, wie Begutachtungs-, Bewertungs- und Entscheidungsverfahren gestaltet sind.  Die 39 Senatsmitglieder sind zudem im Hauptausschuss vertreten, der den Wirtschaftsplan der DFG beschließt. Die Universität Oldenburg hat Boll gemeinsam mit den Universitäten im Nordwestverbund für einen turnusgemäß freiwerdenden Platz im Senat der DFG vorgeschlagen.

    Die 58-jährige ist seit 2007 Hochschullehrerin für Medieninformatik und Multimedia-Systeme an der Universität und seit 2013 Vorstandmitglied des OFFIS – Institut für Informatik, einem An-Institut der Universität. Die international anerkannte Wissenschaftlerin ist unter anderem Mitglied der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und Mitglied im digitalRat.niedersachsen, der die niedersächsische Landesregierung zu übergeordneten Fragestellungen und zur strategischen Ausrichtung der Digitalisierung berät. Boll ist außerdem Sprecherin des DFG-Schwerpunktprogramms „Skalierbare Interaktionsparadigmen für allgegenwärtige Rechnerumgebungen“ und war bis 2024 Sprecherin des DFG-Fachkollegiums Informatik. Sie engagiert sich für die Förderung von Frauen in der Informatik und MINT-Fächern und ist unter anderem Mitglied der Jury des Helene-Lange-Preises der EWE Stiftung. In ihrer Forschung beschäftigt sich die Informatikerin mit Mensch-Maschine-Interaktion, interaktiven Multimediasystemen und intelligenten digitalisierten Umgebungen – mit dem Ziel, Technologien menschenzentriert, partizipativ und gesellschaftlich verantwortungsvoll zu gestalten.

    Weblinks

    Bilder

      

    Die Oldenburger Informatikerin Prof. Dr. Susanne Boll wurde in den Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewählt. Sie ist dort eines von 39 Mitgliedern. Foto: OFFIS / Bonnie Bartusch

    [Bild herunterladen]

    Kontakt

    Prof. Dr. Susanne Boll, Tel.: 0441/9722201, E-Mail:

  • 099/25 2. Juli 2025 Studium und Lehre Absolventinnen und Absolventen der Sprach- und Kulturwissenschaften verabschiedet
    PM-Foto

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    2. Juli 2025   099/25    Studium und Lehre

    Absolventinnen und Absolventen der Sprach- und Kulturwissenschaften verabschiedet

    Oldenburg. Insgesamt 299 Absolventinnen und Absolventen haben in den vergangenen zwölf Monaten ihr Studium an der Fakultät III Sprach- und Kulturwissenschaften der Universität Oldenburg erfolgreich beendet. 102 von ihnen kamen am vergangenen Samstag zu einer Feierstunde in der Universität zusammen. Die Bachelor- und Masterabsolventinnen und -absolventen erhielten ihre Urkunden aus den Händen von Prof. Dr. Katrin Kleinschmidt-Schinke, Studiendekanin der Fakultät. Dekan Prof. Dr. Tobias Vogt sprach ein Grußwort.

    Im Rahmen der Feier zeichnete die Fakultät sechs Studierende für ihre herausragenden Abschlussarbeiten aus: Für ihre Bachelorarbeiten wurden Sabrina Mudrak (Kunst und Medien) und Viktoria Rupp (Slavistik), für ihre Masterarbeiten wurden Antonia Marie Schepers (Germanistik), Joschka von Lienen (Germanistik), Timo Merten (Kunst- und Medienwissenschaft) und Mareike Silja Kruse (Slavische Studien) geehrt.

    Weblinks

    Bilder

      

    Insgesamt 299 Studierende der Fakultät III haben ihr Studium an der Universität Oldenburg erfolgreich abgeschlossen. Die Feierstunde fand im Audimax statt. Foto: Markus Hibbeler

    [Bild herunterladen]

    Kontakt

    Geschäftsstelle Fakultät III, E-Mail:

  • 098/25 1. Juli 2025 Forschung Wie sich das Ökosystem Wattenmeer in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat Forschungsteam aus Oldenburg und Groningen analysiert Biodiversität erstmals mit ganzheitlichem Ansatz
    PM-Foto

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    1. Juli 2025   098/25    Forschung

    Wie sich das Ökosystem Wattenmeer in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat

    Forschungsteam aus Oldenburg und Groningen analysiert Biodiversität erstmals mit ganzheitlichem Ansatz

    Oldenburg. Die biologische Vielfalt im Wattenmeer vor den Küsten der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Das zeigt eine neue Studie eines deutsch-niederländischen Forschungsteams unter Leitung der Universitäten Oldenburg und Groningen, die kürzlich in der Zeitschrift Global Change Biology erschienen ist. Demnach sind vor allem die Populationsgrößen von Fischen zurückgegangen, die das Wattenmeer als Kinderstube nutzen, von Pflanzen, die die Küstenlinie stabilisieren und seit den frühen 2000er-Jahren auch von Vögeln, die das Wattenmeer als Rastplatz entlang ihrer Migrationsroute oder als Brutstätte nutzen. Andere Arten profitieren vom Umweltwandel, ihre Populationen wachsen an. Die Ergebnisse der Untersuchung könnten dabei helfen, die Strategien für den Naturschutz und das Management des 500 Kilometer langen Küstenstreifens zu verbessern.

    Die Forschenden der beiden Partneruniversitäten verfolgten in ihrer Analyse einen neuen, ganzheitlichen Ansatz, um Trends und Entwicklungen für das gesamte Ökosystem Wattenmeer erfassen zu können. „Viele Studien zur Biodiversität konzentrieren sich auf ausgewählte Schlüsselarten als Indikatoren für einen Wandel der Artenvielfalt“, erläutert Prof. Dr. Helmut Hillebrand von der Universität Oldenburg, einer der Hauptautoren. Diese Vorgehensweise berge allerdings die Gefahr, Veränderungen bei anderen Arten zu übersehen, die womöglich ebenfalls wichtig für das Funktionieren eines Ökosystems sind. Bei anderen Verfahren, die den ökologischen Status kompletter Lebensgemeinschaften erfassen sollen, fehle es hingegen häufig an Informationen darüber, welche Arten genau zu Veränderungen beitragen.  „Biodiversität umfasst viele Facetten, etwa die Ebene der Genetik, die Artenvielfalt innerhalb eines Lebensraumes, zwischen verschiedenen Lebensräumen oder Zeitpunkten, und die Vielfalt der Funktionen im Ökosystem“, betont Hillebrand. Aus seiner Sicht sollten verschiedene Methoden, um die Biodiversität zu messen, verknüpft werden, um die tatsächliche Bandbreite an Veränderungen in der Biodiversität abzubilden. „Unsere Analyse fügt einen Aspekt zu diesem Portfolio hinzu, der selten so systematisch analysiert wird: wie sich die Anzahl der Organismen pro Art und lokalem Standort im Wattenmeer mit der Zeit verändert.“

    Das von der Oldenburger Meeresökologin Anika Happe und dem Meeresbiologen Kasper Meijer von der Universität Groningen geleitete Team kombinierte nun unterschiedliche Verfahren, um zeitliche Trends und systematische Veränderungen dieser sogenannten Populationsgröße erfassen zu können. Die Forschenden trugen dafür mehr als 3.000 Zeitreihen von Populationsgrößen zusammen, die viele Wattenmeerbewohner umfasste – von Vögeln und Fischen über Pflanzen und Bodenlebewesen bis hin zu pflanzlichem und tierischem Plankton. Die Daten stammten von 200 Stationen entlang der Wattenmeerküste zwischen Den Helder in den Niederlanden und Blåvand in Dänemark. Die ältesten Zeitreihen begannen bereits im Jahr 1900, viele starteten in den 1970er- und 1980er-Jahren.

    Die Forschenden stellten fest, dass sich das Ökosystem Wattenmeer im Untersuchungszeitraum merklich umorganisiert hat. Es gab nur wenige Populationen gab, deren Größe unverändert blieb. Verlierer des Wandels – also Arten mit abnehmenden Beständen – waren vor allem Fische, darunter der Atlantische Kabeljau und verschiedene Arten von Plattfischen. Auch bei vielen Muscheln, Schnecken und Borstenwürmern ging der Trend nach unten, ebenso wie bei pflanzlichem Plankton und Pflanzen, etwa Seegras oder der Vegetation von Salzwiesen. Damit zählen wichtige Primärproduzenten des Ökosystems zur Gruppe der Verlierer. Zu den Gewinnern gehörten hingegen Neuankömmlinge im Watt wie etwa die Pazifische Auster oder die Amerikanische Schwertmuschel.

    Bei Seevögeln zeigten die Daten für den Großteil der Arten für einen langen Zeitraum ein Anwachsen der Populationsgrößen. Dieser allgemein positive Trend kehrte sich jedoch ab den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren bei vielen Watvögel und Möwen um: Deren Anzahl nimmt seitdem ab. „Unsere Methode könnte somit dabei helfen, die lokale Gefährdung einzelner Arten frühzeitig zu erkennen“, betont Erstautorin Happe.

    Das Team identifizierte in den Daten weitere interessante Details: So waren die Arten, deren Populationen zurückgingen, nicht zufällig über den Stammbaum des Lebens verteilt: Negative Trends traten häufig bei verwandten Arten auf. Dies führen die Forschenden darauf zurück, dass diese Spezies ähnliche Überlebensstrategien haben und daher gemeinsam unter veränderten Umweltbedingungen leiden könnten. Zudem verliefen die Trends oft zeitlich synchronisiert – bei den betroffenen Seevögeln trat die Umkehr von wachsenden zu sinkenden Populationen beispielsweise mehr oder weniger gleichzeitig auf. Das deute ebenfalls auf gemeinsame Ursachen hin, sagt der Meeresökologe Prof. Dr. Britas Klemens Eriksson von der Universität Groningen. „In Folgeuntersuchungen wollen wir die spezifischen Ursachen für diese dramatischen Veränderungen erforschen“, erklärt er. Der neue, ganzheitliche Ansatz biete die Möglichkeit, beispielsweise Veränderungen in Nahrungsnetzen zu analysieren und quantitative Zusammenhänge zwischen Umweltbelastungen und biologischen Veränderungen herzustellen.

    Originalartikel: Anika Happe, Kasper Meijer et al.: „Synthesis of Population Trends Reveals Seascape-Wide Reorganisation of Biodiversity From Microalgae to Birds”, Global Change Biology, doi.org/10.1111/gcb.70298

    Weblinks

    Bilder

      

    Die Pazifische Auster zählt zu den Gewinnern des Biodiversitäts-Wandels: Ihre Bestände haben seit 1980 stark zugenommen. Die Muscheln bilden stabile Riffe, die auch anderen Tierarten wie Seepocken, Miesmuscheln, Krebsen, Schnecken und jungen Fischen eine Heimat bieten. Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

    [Bild herunterladen]

    Kontakt

    Prof. Dr. Helmut Hillebrand, Tel.: 0471/4831-2542, E-Mail:

  • 096/25 30. Juni 2025 Studium und Lehre Neuer Masterstudiengang: Wie und wo sich maschinelles Lernen anwenden lässt. Bewerbungen noch bis zum 15. Juli möglich

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    30. Juni 2025   096/25    Studium und Lehre

    Neuer Masterstudiengang: Wie und wo sich maschinelles Lernen anwenden lässt.

    Bewerbungen noch bis zum 15. Juli möglich

    Oldenburg. Große Datenmengen mithilfe selbstlernender Systeme sinnvoll auszuwerten, um von diesen Erkenntnissen zu profitieren: Dieser Anspruch dominiert künftig viele Branchen. Dem trägt die Universität Oldenburg mit dem neuen Masterstudiengang „Data Science and Machine Learning“ Rechnung, der einen besonderen Fokus auf den Einsatz dieser Technologien in den Natur- und Lebenswissenschaften legt, zu denen auch die Medizin zählt.

    Der englischsprachige Studiengang, bildet Expertinnen und Experten für Datenanalyse und Datenarchitektur aus, die sich in ihrem späteren Berufsleben zum Beispiel im Gesundheits- und Versorgungskontext bewegen wollen. Sie können sich aber auch auf die theoretischen Grundlagen des maschinellen Lernens in der Mathematik und den Naturwissenschaften oder auf den Einsatz der damit verbundenen Technologien in den Sprach- und Hörwissenschaften konzentrieren. Um das Studienangebot so vielfältig zu gestalten, arbeiten mehrere Fakultäten mit ihren jeweiligen Expertisen etwa in der Informatik, Medizin und den Naturwissenschaften eng zusammen.

    „Auf großen Datensätzen trainierte Deep Learning-Modelle erlauben es beispielsweise, Muster in Rohdaten wie Röntgenbildern, EKG-Signalen oder Sprachfragmenten zu erkennen, die menschlichen Experten verborgen bleiben und eröffnen damit ganz neue diagnostische Möglichkeiten. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie die täglich bei medizinischen Untersuchungen anfallende Datenflut mit einem Mehrwert für Patientinnen und Patienten eingesetzt werden kann“, erklärt der Studiengangsleiter Prof. Dr. Nils Strodthoff, der am Department für Versorgungsforschung die Abteilung „Künstliche Intelligenz in der Gesundheit (AI4Health)“ leitet. „Wir bilden die Expertinnen und Experten von morgen aus, die an der Seite von Ärztinnen und Ärzten neue Ansätze für die Diagnostik und Therapie entwickeln.“

    Das Angebot richtet sich an Bewerbende mit Bachelor-Abschluss aus einschlägigen Fächern wie etwa Datenwissenschaften, Mathematik, Statistik, Physik, Informatik oder Wirtschaftsinformatik. Sie müssen insbesondere Vorerfahrungen in Mathematik und Informatik sowie englische Sprachkenntnisse auf B2-Niveau nachweisen. Das Studium dauert vier Semester und endet mit dem Abschluss Master of Science. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli.

    Weblinks

    Kontakt

    Dr. Kerstin Bleichner, Prof. Dr. Nils Strodthoff, E-Mail:

  • 095/25 27. Juni 2025 Hochschulpolitik Exzellenzuniversität: Universitäten Oldenburg und Bremen treten im Verbund an Absichtserklärung eingereicht / Vollantrag folgt bis zum 12. November
    PM-Foto

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    27. Juni 2025   095/25    Hochschulpolitik

    Exzellenzuniversität: Universitäten Oldenburg und Bremen treten im Verbund an

    Absichtserklärung eingereicht / Vollantrag folgt bis zum 12. November

    Oldenburg. Die Universitäten Bremen und Oldenburg wollen als Universitärer Exzellenzverbund in die Zukunft gehen. Ihre Absichtserklärung haben die beiden Universitäten heute fristgerecht beim Wissenschaftsrat eingereicht. Damit ist der nächste wichtige Schritt getan auf dem Weg zur entsprechenden Förderung im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Der Antrag muss nun bis zum 12. November erarbeitet und gestellt werden. Ist er erfolgreich, erhalten Bremen und Oldenburg ab 2027 eine Förderung in Höhe von 15 bis 28 Millionen Euro jährlich. Die Entscheidung fällt im Oktober nächsten Jahres. Um sich in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten bewerben zu dürfen, muss ein Verbund mindestens drei bewilligte Exzellenzcluster vorweisen; die Universitäten Oldenburg und Bremen erhielten am 22. Mai insgesamt für vier Cluster Bewilligungen.

    „Die Universitäten in Oldenburg und Bremen haben durch starke Leistungen bei der Auswahl der Exzellenzcluster überzeugt. Ihre jeweiligen Schwerpunkte ergänzen sich hervorragend. Beide Hochschulen verbindet seit Jahrzehnten eine enge Zusammenarbeit, sie prägt heute die wissenschaftliche Identität der Standorte wesentlich mit. Ich freue mich sehr über die geplante Bündelung dieser Kompetenzen im Nordwesten. Gemeinsam mit der MHH und der Leibniz Universität Hannover hat Niedersachsen drei starke Bewerberinnen im Rennen – mit besten Chancen auf den Titel Exzellenzuniversität“, erklärt Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs.

    Am 21. Juni trafen sich Minister Mohrs und Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen, mit den Universitätsleitungen und Exzellenzclustersprecher*innen der Universitäten Oldenburg und Bremen am Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst. In diesem Rahmen versicherten der Minister und die Senatorin in einer schriftlichen Erklärung, dass beide Bundesländer den gemeinsamen Exzellenzverbund aus voller Kraft unterstützen.

    „Wir betreten mit diesem bundesländerübergreifenden Antrag Neuland. Die beiden Universitäten verbindet sehr viel miteinander, sie arbeiten seit Jahren eng und vertrauensvoll zusammen. Nun können sie viele innovative Forschungsstärken vorweisen und erhielten im Wettbewerb der Exzellenzstrategie gemeinsam sogar vier Cluster. Das ist richtig stark. Sowohl Minister Mohrs als auch ich werden die Unis mit aller Kraft unterstützen und im Herbst 2026 bei der Entscheidung mitfiebern“, so Moosdorf.

    Dass die beiden Universitäten als Verbund und nicht jeweils allein ins Rennen um einen der bundesweit künftig bis zu 15 Exzellenzuniversität-Standorte gehen, stand stets außer Frage. „Wir entwickeln unsere langjährige und vertrauensvolle Kooperation aktiv und wirkungsvoll weiter“, betont Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg. „Bestes Beispiel dafür ist die ‚Northwest Alliance‘, mit der wir Anfang des Jahres einen gemeinsamen Forschungs- und Transferraum in der und für die Nordwestregion gegründet haben.“ Zu diesem zählt auch die Universität Groningen als privilegierter Partner, zu dem beide Universitäten eine enge Beziehung pflegen. „Mit unserem Antrag als Exzellenzverbund werden wir nicht nur zwei Bundesländer, sondern auch zwei Staaten verbinden“, so Bruder.

    „Wir sind zwei junge, unkonventionelle und reformorientierte Universitäten, die im Nordwesten gemeinsam neue Wege gehen. In Zeiten globaler Herausforderungen möchten wir exzellente Forschung in gesellschaftlicher Verantwortung voranbringen. Im Nordwesten haben wir eine sehr starke Forschungsinfrastruktur, die oft unterschätzt wird. Wir möchten mit unserem gemeinsamen Antrag aus Bremen und Oldenburg ein Zeichen für unsere Region setzen und arbeiten dabei eng mit dem Hanse Wissenschaftskolleg und den zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammen“, sagt Prof. Dr. Jutta Günther, Rektorin der Universität Bremen. „Unsere Antwort auf eine Welt im Umbruch ist Kooperation und Zusammenhalt!“

    Exzellenzstrategie von Bund und Ländern

    Die Entscheidung über die Förderung von bundesweit 70 Exzellenzclustern fiel am 22. Mai. Ab dem 1. Januar 2026 werden an den Universitäten Bremen und Oldenburg insgesamt vier Exzellenzcluster für sieben Jahre gefördert: Hearing4all.connects (Hörforschung/Universität Oldenburg, MHH und Universität Hannover), Marsperspektive (Material- und Produktionsforschung/Universität Bremen), NaviSense (Tiernavigationsforschung/Universität Oldenburg) und Ozeanboden (Meeresforschung/Universität Bremen und Universität Oldenburg).

    Neben den Exzellenzclustern sind die Exzellenzuniversitäten die zweite Förderlinie der Exzellenzstrategie. Gute Chancen auf den Status Exzellenzuniversität haben Hochschulen und Verbünde, die eine überzeugende Gesamtstrategie vorweisen können, mit der sie sich im regionalen, nationalen und insbesondere internationalen Umfeld besser positionieren können. Das gilt nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Bereiche Lehre, Transfer und Forschungsinfrastrukturen.

    Für die kommende Förderphase der Exzellenzuniversitäten und -verbünde stellen Bund und Länder jährlich insgesamt 208 Millionen zur Verfügung. Die Erhöhung um 60 Millionen Euro im Vergleich zur laufenden Förderphase ermöglicht es, ab 2027 bis zu 15 statt bisher 11 Standorte zu fördern.

    Weblinks

    Bilder

      

    Wollen im Universitären Exzellenzverbund zusammenarbeiten: Ralph Bruder, Präsident der Uni Oldenburg, Kathrin Moosdorf, Bremer Wissenschaftssenatorin, Falko Mohrs, niedersächsischer Wissenschaftsminister, und Jutta Günther, Rektorin der Uni Bremen. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

    [Bild herunterladen]

  • 094/25 27. Juni 2025 Forschung Forscherin will herausfinden, wie Kinder sich historisches Leben vorstellen Malwettbewerb auf Schloss Evenburg in Leer läuft bis zum 31. August
    PM-Foto

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    27. Juni 2025   094/25    Forschung

    Forscherin will herausfinden, wie Kinder sich historisches Leben vorstellen

    Malwettbewerb auf Schloss Evenburg in Leer läuft bis zum 31. August

    Oldenburg. Schillernde Kleider, opulente Festessen oder kämpfende Ritter: Wie malen sich Kinder den Alltag in längst vergangenen Zeiten auf Schloss Evenburg in Leer aus? Das möchte die Pädagogin Dr. Silke Bakenhus aus der Fachgruppe Didaktik des Sachunterrichts am Institut für Pädagogik der Universität Oldenburg herausfinden. Deshalb bittet sie Grundschulkinder, Bilder davon zu malen, wie sie sich das frühere Leben auf dem rund 375 Jahre alten Wasserschloss vorstellen, und diese für die Forschung zur Verfügung zu stellen.

    Im Festsaal von Schloss Evenburg stehen dafür vom 1. Juli bis 31. August Maltische mit Materialien zur Verfügung. Kinder können die Bilder direkt vor Ort malen und in eine Bilderbox einwerfen. Wer mag, kann mit seinem Bild gleichzeitig an einer Verlosung teilnehmen und Buchpreise gewinnen.

    Bakenhus wertet die Kinderzeichnungen im Rahmen ihres Projekts „Quellenarbeit im Sachunterricht“ (QuaSU) aus, in dem sie die den Schwerpunkt auf die historische Perspektive des Sachunterrichts legt. An den Kinderbildern von Schloss Evenburg interessiert sie besonders, auf welche Vorstellungen von früherem Leben auf einem Schloss und auf welches Vorwissen die Bilder schließen lassen. Die Forschungsergebnisse sollen in die Entwicklung neuer Lernmaterialien für den Sachunterricht einfließen und tragen gleichzeitig dazu bei, die Auswertungsmethode weiterzuentwickeln. Die Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO) unterstützt das Forschungsprojekt und den damit verbundenen Malwettbewerb.

    Weblinks

    Bilder

      

    Wie stellen sich Kinder das frühere Leben auf Schloss Evenburg vor? Das möchte Pädagogin Silke Bakenhus herausfinden und bitte daher Grundschulkinder, Bilder von ihren Vorstellungen zu malen. Foto: Universität Oldenburg / Silke Bakenhus

    [Bild herunterladen]

    Kontakt

    Dr. Silke Bakenhus, Tel.: 0441/798-2543, E-Mail:

  • 090/25 24. Juni 2025 Forschung Was Hirnströme über die Akzeptanz von KI-Entscheidungen verraten Forschende untersuchen Reaktionen von Testpersonen in moralischen Dilemma-Situationen

    Navigation

    Gesamtübersicht

    {WeitereMeldungen}

    24. Juni 2025   090/25    Forschung

    Was Hirnströme über die Akzeptanz von KI-Entscheidungen verraten

    Forschende untersuchen Reaktionen von Testpersonen in moralischen Dilemma-Situationen

    Oldenburg. Verhält sich ein selbstfahrendes Auto in einer klassischen Dilemma-Situation anders als es Testpersonen tun würden, ist diese Diskrepanz in den Gehirnaktivitäten sichtbar. Das konnten Forschende des Departments für Psychologie an der Universität Oldenburg jetzt in einer Studie zeigen. Die Erkenntnisse sollen langfristig dazu beitragen, dass Menschen autonom gesteuerte Fahrzeuge besser akzeptieren. Über die Studienergebnisse berichtet das Team aus der Abteilung Allgemeine Psychologie von Prof. Dr. Christoph Herrmann im Fachmagazin Scientific Reports.

    Wie sollte sich ein selbstfahrendes Auto verhalten, wenn eine Kollision entweder mit einem Kind oder einer Gruppe von Menschen unausweichlich ist? Wie verhält es sich, wenn das Leben des Autofahrers gerettet werden könnte, aber dafür ein Haustier überfahren wird? Dilemmata wie diese sind der Kern des berühmten Moral Machine-Tests, mit dem das Massachusetts Institute of Technology (USA) vor einigen Jahren die Antworten auf Fragen wie diese von Millionen von Menschen auswertete, die online an dem Test teilnahmen. Diesen Versuch haben die Oldenburger Forschenden jetzt wiederholt – mit zwei entscheidenden Anpassungen. Zum einen haben sie ihre Testpersonen nach deren Entscheidung mit der vermeintlichen Entscheidung der Künstlichen Intelligenz konfrontiert, die das Auto steuert. Zum anderen haben sie dabei die Gehirnströme ihrer Probandinnen und Probanden gemessen. „Je komplexer ein Prozess ist, desto länger dauert die Verarbeitung im Gehirn“, erklärt Maren Bertheau, Erstautorin der Studie und Doktorandin bei Herrmann. Während zum Beispiel die reine Wahrnehmung eines visuellen Reizes schon nach etwa 0,1 Sekunden in Hirnstrommessungen sichtbar wird, sorgen komplexere kognitive Prozesse wie das Wiedererkennen des Bildes erst nach etwa 0,3 Sekunden für messbare Ausschläge. Auch beim Test in der Studie war bei den Teilnehmenden nach 0,3 Sekunden ein deutlicher Ausschlag sichtbar – nach Einschätzung der Forschenden der Moment, in dem das Gehirn entschlüsselt, ob Mensch und Maschine gleich gehandelt hätten. Das Bemerkenswerte: Weicht das Handeln der Maschine ab, kommt es nach Messungen des Teams zu einer bis zu zwei Mikrovolt höheren Erregung. Diese Diskrepanz zwischen kongruenten und nicht-kongruenten Entscheidungen hält – auch während des Abflachens der Erregung – mehrere Millisekunden lang an.

    „Wir suchen nach ersten Ansätzen, mit denen wir irgendwann im Alltag messen können, ob Menschen mit der Entscheidung eines selbstfahrenden Autos einverstanden sind“, erklärt Herrmann. Dabei gehe es nicht darum, perspektivisch Kraft eigener Gedanken ein Fahrzeug zu steuern, sondern darum, die Fahrweise des Autos möglichst präzise an das individuell erwünschte Verhalten anzupassen. Denkbar sei, in mittelbarer Zukunft anhand von mobil erhobenen Hirnströmen zu messen, ob ein Überholmanöver für den Fahrer zu gewagt oder die Ampel in den Augen der Fahrerin zu orange war. „So entstünde ein Fahrprofil, das immer stärker dem Komfort, dem Sicherheitsgefühl und anderen Ansprüchen der Nutzenden entspricht“, sagt Herrmann.

    Gleichzeitig betonen die Forschenden die Grenzen ihrer aktuellen Studie. Ihre Ergebnisse basieren auf den gemittelten Werten von 34 Testpersonen, das heißt, dass sie übereinstimmende Aktivitäten bei einer Vielzahl von Probandinnen und Probanden beobachten konnten, die deutliche Hinweise auf die geschilderten Zusammenhänge geben. Um im Alltag anwendbar zu sein, müssten die beschriebenen Hirnaktivitäten aber bei allen Personen und jederzeit messbar sein. Ob und wie das funktioniert, muss Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Das gilt auch für die Frage, ob sich die Bewertung von Verkehrsentscheidungen, die weniger stark emotionalisieren als Dilemma-Situationen, ebenfalls so deutlich an Hirnströmen ablesen lässt. An diese Frage haben die Oldenburger Forschenden bereits angeknüpft und ein weiteres Experiment durchgeführt: Testpersonen mussten dabei bewerten, ob eine Lücke groß genug fürs Linksabbiegen ist. Die Ergebnisse dieser Studie sollen demnächst veröffentlicht werden.

    Originalartikel: Maren A. K. Bertheau et al.: “Event-related potentials reveal incongruent behavior of autonomous vehicles in the moral machine dilemma”, Scientific Reports (2025),

    Kontakt

    Prof. Dr. Christoph Hermann, E-Mail:

Aktuelles

Top-Themen

Ein Mädchen im Grundschulalter, das ein Cochlea Implantat trägt, sitzt mit Gleichaltrigen in einer schulähnlichen Situation. Alle sitzen mit dem Rücken zum Fotografen, das Mädchen mit dem CI dreht sich zum Betrachter um.
Exzellenzstrategie Sonderpädagogik Hörforschung

Damit schlechtes Hören nicht zu schlechten Noten führt

Selbst wenn schwerhörige Kinder medizinisch optimal versorgt sind, sind sie womöglich auch Jahre später noch auf eine gezielte Wortschatzförderung angewiesen. Zu diesem vorläufigen Ergebnis kommen Forschende des Exzellenzclusters Hearing4all.

mehr: Damit schlechtes Hören nicht zu schlechten Noten führt
Das Bild zeigt Clemens Hillenbrand im Gespräch mit dem Interviewer. Hillenbrand sitzt vor einem Bücherregal und gestikuliert.
Top-Thema Sonderpädagogik

„Kinder sind die Seismographen der Gesellschaft“

Seit vielen Jahren engagiert sich der der Oldenburger Sonderpädagoge Clemens Hillenbrand dafür, irakische Lehrkräfte für die Anforderungen der Inklusion auszubilden. Ein Interview über Fortschritte und bleibende Herausforderungen.

mehr: „Kinder sind die Seismographen der Gesellschaft“
Forschung Top-Thema Sonderpädagogik

Kommunizieren jenseits der Lautsprache

Von Gebärden bis zu Sprachcomputern – für Personen, die nicht oder kaum sprechen können, gibt es viele Alternativen. Welche sich für wen eignet, hilft ein Instrument ermitteln, das ein Team um Sonderpädagogin Andrea Erdélyi entwickelt hat.

mehr: Kommunizieren jenseits der Lautsprache
Das Foto zeigt die beiden Studentinnen auf dem Uni-Campus, Annika Bondzio links, daneben Ann-Christin Elsmann.
Ukraine Campus-Leben Landingpage [Entdecken] Persönliches Sonderpädagogik

Sondereinsatz in Oldenburgs Klassenzimmern

An vielen Schulen in Deutschland werden seit Wochen auch aus der Ukraine geflüchtete Kinder und Jugendliche unterrichtet. Beim Eingehen auf ihre besonderen Bedürfnisse unterstützen in Oldenburg ehrenamtlich Studierende der Sonderpädagogik.

mehr: Sondereinsatz in Oldenburgs Klassenzimmern
Junge im Grundschulalter sitzt auf einem Schulflur und verbirgt das Gesicht zwischen den Armen,  andere Kinder rennen weg.
Top-Thema Forschung Sonderpädagogik

Gemeinsam helfen

Kinder und Jugendliche mit Auffälligkeiten, Problemen und Belastungen besser zu unterstützen – das ist Ziel eines Pilotprojekts in Hamburg. Oldenburger Forschende übernehmen die Evaluation.

mehr: Gemeinsam helfen
Ukraine Sonderpädagogik

Starthilfe im Oldenburger Schulalltag

Geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine bei ihrem Start im deutschen Schulalltag unterstützen: Diese ehrenamtliche Aufgabe übernehmen Studierende der Sonderpädagogik in den kommenden Wochen an einer Oldenburger Oberschule.

mehr: Starthilfe im Oldenburger Schulalltag
Forschung Top-Thema Sonderpädagogik

Mitreden bei der Berufswahl

Von der Förderschule in die Werkstatt: Für viele Jugendliche mit geistiger Behinderung scheint das Berufsleben vorgezeichnet, ohne dass stärker auf ihre Wünsche und Vorstellungen eingegangen wird. Die Sonderpädagogin Andrea Erdélyi möchte das ändern.

mehr: Mitreden bei der Berufswahl
Corona Top-Thema Sonderpädagogik

„Eine Frage von Menschenwürde und Teilhabe“

In der Coronakrise sind Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf aus dem Blick geraten, sagt der Sonderpädagoge Clemens Hillenbrand. Es sei dringend nötig, auch für sie neue Formen des Lernens auf Distanz zu entwickeln.

mehr: „Eine Frage von Menschenwürde und Teilhabe“
(Stand: 02.07.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uole.de/aktuelles/kategorie-sonderpaedagogik
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page