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8. Juli 2025 103/25 Forschung
Universität Oldenburg erhält neuen Katamaran für die Meeresforschung
Deutsche Forschungsgemeinschaft und Land Niedersachsen fördern Nachfolge der 37 Jahre alten „Otzum“ mit 2,4 Millionen Euro
Oldenburg. 18 Meter lang, 1,10 Meter Tiefgang, eine Maximalgeschwindigkeit von 20 Knoten (38 Kilometer pro Stunde), ein Kran und ein großes Arbeitsdeck mit Platz für unterschiedlichste Forschungsgeräte: Das sind einige Kennzeichen des Forschungskatamarans „Otzum II“, der dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) an der Universität Oldenburg ab 2027 für interdisziplinäre Forschung zur Verfügung stehen soll. Das Boot dient als Ersatz für die 37 Jahre alte „Otzum“, die nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht und zunehmend reparaturanfälliger wurde. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat für das neue Forschungsboot im Rahmen ihrer Großgeräteförderung 1,2 Millionen Euro bewilligt. Das niedersächsische Wissenschaftsministerium stellt noch einmal die gleiche Summe bereit.
Das ICBM betreibt die „Otzum“ – ein ehemaliges Boot der deutschen Marine – seit 2006 als niedersächsisches Behördenschiff. Mit der 13 Meter langen Motorbarkasse waren die Forschenden vor allem nahe der Küste, im Wattenmeer, in Flüssen und Flussmündungen unterwegs, um beispielsweise Wasser-, Plankton- und Sedimentproben zu nehmen, hochaufgelöste ozeanographische Messungen durchzuführen, neue Messinstrumente zu erproben oder den sogenannten „Messpfahl“ des ICBM – eine Dauermessstation zwischen Langeoog und Spiekeroog – instand zu halten. Auch als Plattform für Tauchgänge diente das Forschungsboot.
Die „Otzum II“ ist speziell für Küstenregionen konzipiert und bietet modernste Ausstattung und Antriebstechnik sowie eine gute Stabilität und Manövrierfähigkeit. Damit erweitern die Forschenden des ICBM ihre Möglichkeiten und ihr Operationsgebiet. In Zukunft werden sie in der Lage sein, auch die offene Nordsee bis in eine Entfernung von rund 100 Kilometern vor der Küste anzusteuern, um in den deutschen Meeresschutzgebieten oder in der Nähe von Windparks Studien durchführen zu können. Gleichzeitig bleibt der neue Katamaran dank seines geringen Tiefgangs gut geeignet für Arbeiten im Wattenmeer. Das Boot, das für einen umweltfreundlichen Hybrid-Antrieb vorbereitet ist, bietet Raum für bis zu zwölf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Gegenüber seinem Vorgänger verfügt das neue Schiff über zahlreiche Zusatzfunktionen: So soll es mit mehreren Winden ausgestattet werden, um Messgeräte schleppen oder vom Meeresboden bergen zu können. Ein großes Arbeitsdeck ermöglicht es, komplexe wissenschaftliche Aufgaben durchzuführen oder autonome Unterwasserroboter einzusetzen.
Verantwortlich für das neue Forschungsboot wird der Ozeanograph Dr. Thomas Badewien vom ICBM sein, der die „Otzum“ seit ihrer Indienstnahme betreut. Neben der Arbeitsgruppe „Marine Sensorsysteme“, die Badewien derzeit kommissarisch leitet, werden die Teams „Prozesse und Sensorik mariner Grenzflächen“ um Prof. Dr. Oliver Wurl und „Umweltbiochemie“ von Prof. Dr. Peter Schupp zu den Hauptnutzern der „Otzum II“ zählen. Daneben steht die Nutzung auch weiteren Arbeitsgruppen der Universität offen.
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Bilder
Das ICBM nutzt die „Otzum“ – ein ehemaliges Boot der deutschen Marine – seit 2006 für interdisziplinäre Meeresforschung nahe der Küste, hier etwa vor der Dauermessstation des Instituts bei Spiekeroog. Nun soll sie einen Nachfolger erhalten. Foto: Universität Oldenburg / Constanze Böttcher |
Kontakt
Dr. Thomas Badewien, Tel.: 0441/798-3518, E-Mail: