Das niederländische Königshaus würdigt das besondere Engagement von Hans Beelen, Dozent für niederländische Sprachpraxis und Landeskunde am Institut für Niederlandistik. Während der universitären Abschiedsfeier, mit der Beelen nach 38-jähriger Lehrtätigkeit Anfang Oktober in den Ruhestand verabschiedet wurde, bekam er den Orden von Oranien-Nassau in der Klasse „Ritter“ überreicht. Mit diesem zeichnet der niederländische König die Arbeit von Menschen mit Bezug zu den Niederlanden aus, die einen besonderen Beitrag für Gesellschaft und Gemeinwesen leisten.
„Hans Beelen hat Generationen von Studierenden die niederländische Sprache beigebracht und ihr Interesse für die niederländische Kultur geweckt“, betont Prof. Dr. Esther Ruigendijk, die das Institut für Niederlandistik leitet und sich für seine Auszeichnung eingesetzt hat. „Es ist eine außergewöhnliche Leistung und nicht selbstverständlich, dass er als Sprach- und Kulturlehrkraft so viele zusätzliche Aufgaben übernommen hat“, ergänzt Prof. Dr. Ralf Grüttemeier, Hochschullehrer für Niederländische Literaturwissenschaft und Vizepräsident für Forschung und Transfer. „Hans Beelen hat mit seiner Arbeit wesentlich zur Sichtbarkeit der Niederlandistik in Oldenburg im Besonderen und der niederländischen Sprache und Kultur im Allgemeinen beigetragen.“
Niederlandistik sichtbar machen
Beelen studierte klassische und niederländische Philologie an der Universität Leiden (Niederlande). 1987 kam er als Lektor an die Universität Oldenburg, wo er seit 1995 Lehrkraft für besondere Aufgaben war. Die Auszeichnung würdigt, dass er neben dem regulären Sprachunterricht mit zahlreichen Aktivitäten über das erwartbare Maß hinaus zum Erfolg und zur Sichtbarkeit des Oldenburger Fachs Niederlandistik beigetragen hat – national wie international. So organisierte er beispielsweise regelmäßig mehrtägige Exkursionen für Oldenburger Studierende in die Niederlande. Als zwei Jahre lang die Professur für Niederlandistik unbesetzt blieb, verwaltete koordinierte Beelen die Niederlandistik kommissarisch.
Mit dem Orden würdigt das niederländische Königshaus auch die zahlreichen Ausstellungen und Vortragsreihen, die Beelen zusammen mit Partnerinstitutionen wie der Landesbibliothek Oldenburg und der Universität Groningen entwickelte – oft zu kulturhistorischen Themen mit Bezug zum Nachbarland. So setzte er in der Landesbibliothek unter anderem ein Ausstellungskonzept zu 50 niederländischen Drucken aus dem 15. bis 18. Jahrhundert um und führte Besucherinnen und Besucher in „Die Welt des Schafes in Bücherschätzen aus acht Jahrhunderten“ ein. In (populär-)wissenschaftlichen Publikationen befasste er sich darüber hinaus mit der Historie niederländischer Walfänger in der Arktis sowie der Geschichte der niederländischen Ostindien-Kompanie. Beelen veröffentlichte auch regelmäßig zu Sprachgeschichte in der Zeitschrift „Onze Taal“.
Außerhalb der Universität engagierte sich Beelen als langjähriger Vorsitzender des deutschsprachigen Niederlandistenverbandes. Dieser verfolgt das Ziel, die Interessen der Niederlandistik im deutschsprachigen Raum zu stärken und das Studium der niederländischen Sprache und Kultur an Universitäten hierzulande zu fördern. Beelen war zudem Koordinator in der Stiftung für Freiwilligenarbeit Niederländische Sprache.