• Das Bild zeigt eine junge, erwachsene, Frau, mit beiger Hose und roter Bluse. Sie steht auf einer Wiese, neben ihr ist der Stamm einer Birke zu erkennen. Sie lächelt leicht in die Kamera. Ihr Haar ist schulterlang und dunkel.

    Dass die Universität viele Grünflächen bietet, gefällt Kavana Manjunatha sehr. Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

„Du bist stärker, als du denkst“

Nach fast einem Jahr an der Universität Oldenburg hat sich die Biologiestudentin Kavana Manjunatha aus Indien gut eingelebt und freut sich auf alles, was noch kommt. 

Ihre Freunde, die Ruhe und die Natur sind nur drei von vielen Dingen, die Kavana Manjunatha an Oldenburg liebt. Nach fast einem Jahr an der Universität Oldenburg hat sich die Biologiestudentin aus Indien gut eingelebt und freut sich auf das, was kommt. 

Was sie anderen Studierenden mit auf den Weg geben würde? Bei dieser Frage muss Kavana Manjunatha nicht lange überlegen. „Egal wie schwer es sein kann, du bist stärker als du denkst“, sagt sie. Dabei spricht die 24-jährige aus eigener Erfahrung: Bis sie eine eigene Wohnung fand, hat es rund sechs Monate gedauert. Zuvor musste sie zahlreiche Wohnungsabsagen verkraften und bürokratische Hürden überwinden. In dieser Zeit sammelte sie neue Erfahrungen, die sie, wie sie findet, wachsen ließen. Ihre Entscheidung, für den Masterstudiengang Biologie nach Deutschland zu ziehen, bereut sie aber nicht. Aus der fremden Stadt ist inzwischen eine zweite Heimat geworden.  

Kavana stammt ursprünglich aus Bengaluru, einer 13-Millionen-Einwohner-Stadt im Süden Indiens, wo sie auch ihren Bachelor in Mikrobiologie absolvierte. Für das Masterstudium wollte sie auf jeden Fall ins Ausland gehen. Deutschland stand dabei ganz oben auf ihrer Liste der sicheren Länder, denn Sicherheit war für sie und ihre Familie ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Ziellandes. Dass ihr Masterstudiengang auch auf Englisch angeboten wird, erleichterte ihr den Einstieg an der Universität Oldenburg. Schnell entdeckte sie die Vorzüge ihrer neuen Heimat: Viel Ruhe, die Nähe zur Natur und die Vielfalt in den Supermarktregalen. Auch die Mentalität der Menschen überraschte sie positiv: „Ich habe gehört, dass die Deutschen unhöflich wären. Aber ich stellte schnell fest: Viele Menschen sind sehr herzlich. Selbst fremde Leute versuchen, mit mir Englisch zu sprechen, um mir zu helfen“, sagt sie. 

Weitermachen und sich Zeit nehmen

Dennoch brauchte es eine Weile, bis sich Kavana in Oldenburg richtig wohl fühlte: Die negativen Erfahrungen bei der Wohnungssuche ließen sie an ihrer Entscheidung, in Oldenburg zu bleiben, zunächst häufig zweifeln. Familie und Freunde aus Indien sprachen ihr in dieser Phase Mut zu, auch das International Office der Universität unterstützte sie. Mit Erfolg: „Als ich endlich die Schlüssel zu meiner Wohnung in der Hand hielt, war das ein unbeschreiblich tolles Gefühl. Ich hatte endlich einen Ort, den ich mein Zuhause nennen konnte“, sagt sie.

 Das International Office ist für sie eine wichtige Anlaufstelle geblieben, sie engagiert sie sich dort als Tutorin für internationale Studierende. Für Kavana selbst ist das „der beste Nebenjob der Welt“, sagt sie. Hier kann sie nicht nur Kontakte zu Studierenden aus aller Welt knüpfen, sondern diese an ihren eigenen Erfahrungen teilhaben lassen. Dabei ermutigt sie die Neuankömmlinge immer weiterzumachen und sich für das Ankommen in Stadt und Universität Zeit zu nehmen. „Am Ende wiegt alles Positive viel mehr als das Negative. Durch die Erfahrungen wird man stärker“, sagt Kavana. 

Kavana hat das Gefühl, in Deutschland erwachsen geworden zu sein. „Vorher wohnte ich zu Hause, wie ein Küken im Nest. Hier musste ich selbstständig werden“, berichtet sie. Das Geld für ihren Lebensunterhalt verdient sie sich inzwischen mit Nebenjobs selbst. Manchmal fällt es ihr aber dennoch schwer, sich jeden Tag selbstständig zu strukturieren. Auch dafür hat Kavana einen Tipp: „Ich schreibe mir To-Do-Listen, auf denen ich auch kleine Aufgaben wie Zähneputzen aufliste. Alles, was ich abhaken kann, gibt mir das Gefühl, etwas geschafft zu haben.“ In stressigen Phasen oder an dunklen Tagen hilft es ihr, sich zu bewegen, um einen klaren Kopf zu bekommen. „Sport zu treiben ist die beste Medizin für die mentale Gesundheit“, sagt sie. Auch regelmäßige Telefonate mit ihrer Familie stärken sie. Für sie steht fest, dass sie mindestens bis zu ihrem Masterabschluss in Oldenburg bleiben möchte. Alles Weitere lässt sie gespannt auf sich zukommen. 

 

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