Außergewöhnliche Sitzmöbel stehen neuerdings auf dem Campus Haarentor. Ob sitzend oder liegend: Hier lässt sich entspannen, lernen und austauschen. Wochenlang haben Studierende der Arbeitsgruppe Technische Bildung (ATB) an den drei Bänken gewerkelt.
Es ist ein echter Blickfang: Nur wenige Sekunden nach der Installation schwingen sich bereits erste Studierende auf die Sitz- und Liegeflächen der großen Sitzbänke. Die drei modern anmutenden Holzmöbel bieten jeweils Platz für bis zu acht Personen. Seit Mitte August stehen sie auf dem Mensavorplatz am Campus Haarentor.
Den Initiatoren des Projekts geht es um mehr als rein funktionales Sitzen. „Die Bänke fördern durch ihre offene Gestaltung Begegnungen und Interaktion“, sagt Tim Wohlann, der das Studentische Gesundheitsmanagement (SGM) an der Universität Oldenburg koordiniert. „Sie eignen sich ideal zum Lernen als auch für Gespräche und erholsame Pausen.“ Die Möbel sind wetterfest und können das ganze Jahr über genutzt werden. „Die Aufenthaltsqualität am Campus wird durch die Bänke sichtbar aufgewertet“, betont Wohlann. Gerade der Mensavorplatz sei ein beliebter Treffpunkt.
Studierende haben Möbel gebaut
Entstanden sind die Holzbänke im Rahmen eines Lehrmoduls, angestoßen durch das SGM und die Arbeitsgruppe Technische Bildung (ATB). „Das Projekt soll die angehenden Lehrkräfte ermutigen, später auch im Unterricht ähnliche praktische Erfahrungen zu ermöglichen", berichten die wissenschaftlichen Mitarbeiter Lennart Rohlfs und Marius Rothe, welche die zehnköpfige Gruppe in den Räumen der ATB angeleitet haben. Das Gebäudemanagement hat das Projekt mit 2000 Euro unterstützt. Inspiration kam aus der Universität Bielefeld. Dort habe man bereits gute Erfahrungen mit ähnlichen Sitzmöbeln gemacht, sagt Wohlann.
Zehn Studierende waren für das Projekt im Laufe des Sommersemesters verantwortlich. Sie haben Zeichnungen der Sitzmöbel angefertigt, Materialien beschafft – und schließlich in der Werkstatt gesägt, gehämmert, geschliffen und geölt. „Die einzelnen Latten zu schleifen, war für mich das Härteste“, erinnert sich etwa Student Can Kaptan. Über einen Monat lang traf sich seine Projektgruppe mehrfach in der Woche für bis zu sieben Stunden, um zu werkeln.
„Wir haben alle Schritte von der Idee bis zur Umsetzung durchlaufen“, erinnert sich Student Nils Carell. Jetzt wisse er zum Beispiel auch, wie wichtig es ist, passendes Holz und passende Maße auszuwählen und die Oberflächen des Möbelstücks gut nachzubehandeln. Nach dem ersten Erfolg überlegt das Team bereits, weitere Projekte in den kommenden Semestern anzubieten.