Oldenburg School 2025

Programmplakat Oldenburg School 2025

Einblick

So fing alles an

Oldenburg School 2025

Im Oktober ziehen wir wieder für eine ganze Woche (6.–10. Oktober) in das Schlaue Haus Oldenburg um, wo Doktorand*innen, Postdocs und Professor*innen kleine oder große Veranstaltungen ausrichten. Wenn Sie die Oldenburg School for the Social Sciences and the Humanities mitplanen oder selbst einen Beitrag einbringen möchten, melden Sie sich bei uns.

Bei der Oldenburg School handelt es sich um eine Veranstaltungsreihe, die der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Geistes- und Sozialwissenschaften dient. Die jeweils wechselnden Ausrichter*innen der Fakultäten I, II, III und IV der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg bieten verschiedene themen-, theorie- und/ oder methodenzentrierte Veranstaltungen an, die sich sowohl an Fachpublikum als auch an die interessierte Öffentlichkeit richten.

Programm

6. Oktober | 12:00 -14:00 Uhr | öffentlicher Vortrag mit Diskussion | Dr. Karsten Schubert | Warum Identitätspolitik für die liberale Demokratie unverzichtbar ist

Identitätspolitik gefährdet die Demokratie - das ist die in immer neuen Varianten wiederholte Kernbotschaft der Debatten über jenen Politikstil, der sich gegen Diskriminierung wendet, aber angeblich in der Sackgasse des Stammesdenkens landet. Gegen diesen kritischen Chor hat Karsten Schubert die erste grundsätzliche Verteidigung der Identitätspolitik in Buchform vorgelegt. Mit sachlicher Gelassenheit und ohne jede Polemik setzt er sich politiktheoretisch mit den wichtigsten Einwänden auseinander und entwickelt einen neuen Blick auf den politischen Kampf um Identitäten. Seine zentrale Einsicht ist klar: Für die laufende Verbesserung unserer Demokratie ist Identitätspolitik unverzichtbar.
Warum brauchen wir ein Lob der Identitätspolitik? Weil sie reale Diskriminierungsverhältnisse aufdeckt und darauf bezogene Forderungen artikulierbar macht. Sie versorgt den demokratischen Prozess mit einem Wissen um seine Defizite, die ansonsten verborgen bleiben. Bedroht das unsere Freiheit? Werden dadurch Menschen auf einen starren Identitätskern reduziert? Werden universalistische Werte zerstört? Nein, argumentiert Schubert. Der eigentliche Zweck der Identitätspolitik besteht darin, das universalistische Versprechen der Demokratie Gleichheit und Freiheit für alle zu konkretisieren und besser zu verwirklichen. Das heißt selbstredend nicht, dass alles, was als Identitätspolitik daherkommt, auch gut für die Demokratie ist. Schubert geht es nicht darum, Übertreibungen und Sackgassen zu leugnen. Wohl aber darum, sie besser einzuordnen und in ein angemessenes Verhältnis zum Nutzen der Identitätspolitik zu rücken. Damit führt er die Debatte aus dem erkenntnisarmen Kulturkampf heraus und hebt sie auf eine neue, demokratietheoretische Grundlage.

Im Anschluss (15.00 – 16.30 Uhr) findet ein Workshop statt. Beide Veranstaltungen können unabhängig voneinander besucht werden; um Anmeldung zum Workshop wird gebeten.

Informationen zum Referenten
Dr. Karsten Schubert ist Philosoph und assoziierter Forscher am Lehrbereich Politische Theorie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsgebiete sind kritische politische Theorie, zeitgenössische sozialkritische Ethik, queere, schwule und feministische Theorie und radikale Demokratietheorie.
New book: Lob der Identitätspolitik, C.H.Beck
Find news at www.karstenschubert.net/news/ and follow him on twitter.com/ka_schubert

Informationen zum Orga-Team
Paul Blattner (Philosophie) und Sarah Volknant (Sonderpädagogik) forschen und lehren an der Universität Oldenburg sind Mitglieder des Forschungsclusters Intersektionale Sensibilität. Sie forschen derzeit zum demokratieförderlichen Potenzial von Intersektionalität für die Lehrkräftebildung und greifen dabei unter anderem auf identitätspolitische Perspektiven zurück. 

Der Gastvortrag ist Teil des Institutskolloquiums „Philosophisches Kolloquium” der FK IV. Vielen Dank zudem an Prof. Dr. Ulla Licandro für die Unterstützung der Veranstaltungen.

6. Oktober | 15:00 -16:30 Uhr | Workshop | Dr. Karsten Schubert | Warum Identitätspolitik für die liberale Demokratie unverzichtbar ist

Vorher (12.00 – 14.00 Uhr) hält der Referent einen öffentlichen Vortrag. Beide Veranstaltungen können unabhängig voneinander besucht werden.

Der Workshop ermöglicht es den Teilnehmenden, kritische Nachfragen und Anmerkungen sowie Perspektiven aus der eigenen Forschung einzubringen und gemeinsam mit Dr. Karsten Schubert zu diskutieren. Weiterhin wird Raum für eine Vertiefung der Diskussion aus dem Vortrag geboten, sodass auch eine spontane Teilnahme willkommen ist.

Informationen zum Referenten
Dr. Karsten Schubert ist Philosoph und assoziierter Forscher am Lehrbereich Politische Theorie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsgebiete sind kritische politische Theorie, zeitgenössische sozialkritische Ethik, queere, schwule und feministische Theorie und radikale Demokratietheorie.
New book: Lob der Identitätspolitik, C.H.Beck
Find news at www.karstenschubert.net/news/ and follow him on twitter.com/ka_schubert

Informationen zum Orga-Team
Paul Blattner (Philosophie) und Sarah Volknant (Sonderpädagogik) forschen und lehren an der Universität Oldenburg und sind Mitglieder des Forschungsclusters Intersektionale Sensibilität. Sie forschen derzeit zum demokratieförderlichen Potenzial von Intersektionalität für die Lehrkräftebildung und greifen dabei unter anderem auf identitätspolitische Perspektiven zurück. 

Mit bestem Dank an Prof. Dr. Gesa Wellmann und Prof. Dr. Ulla Licandro für die Unterstützung der Veranstaltungen.

7. Oktober | 11:00-12:30 Uhr | Vortrag mit Diskussion | Prof. Dr. Gunter Kreutz | Kausalität – Heiliger Gral oder Trugschluss?

Das menschliche (verheerende) Wirken auf Klima und Umwelt ist weithin unstrittig. Schließlich erlauben es die Methoden der Naturwissenschaften, die Folgen von Handlungen abzuschätzen und auf künftige Ereignisse schließen zu lassen. Hinsichtlich sozialwissenschaftlicher Fragestellungen erweist es sich jedoch als ungleich schwieriger, ursächliche Beziehungen richtig zu deuten, selbst wenn es sich um Längsschnitte handelt. Wir diskutieren die Problematik am Beispiel von Studien über Zusammenhänge zwischen musikalischen Aktivitäten in der Familie und den Beziehungsqualitäten der Familienmitglieder im Rahmen von Sekundäranalysen. Es zeigt sich, dass selbst die theoretisch begründete Bestätigung einer Wirkrichtung im Rahmen statistischer Modells keine abschließende Deutung tatsächlicher Wirkungszusammenhänge zulässt. Ein weiteres Ziel des Vortrags ist es, auf die Bedeutung von Sekundäranalysen und ihre Potenziale für vielfältige Fragestellungen in den Gesundheits-, Sozial- und Bildungswissenschaften hinzuweisen.

7. Oktober | 11:00–17:00 Uhr | 3GO-Doktorand*innentag

Für Promovend*innen der Fakultäten I bis IV

Programm

1100 Uhr
Begrüßung durch Prof. Dr. Gunter Kreutz (Direktor 3GO) und Rea Kodalle (Geschäftsführerin 3GO)

1100–1230  Uhr
Öffentlicher Vortrag mit Diskussion | Prof. Dr. Gunter Kreutz | Kausalität – Heiliger Gral oder Trugschluss? (Ankündigung s.o.)

Mittagspause

1300–1430 Uhr
Posterpräsentation und Kurzvorträge von Promovend*innen der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften (Call s.u.)

Kaffeepause

1500–1700  Uhr
Raum 1: On-Boarding für neue Promovend*innen
Raum 2: Inputs für fortgeschrittene Promovend*innen zu zentralen Themen der Karriereentwicklung

8. Oktober | 9:00 – 17:00 Uhr | Schreibtag für Promovend*innen mit Input zur Schreiborganisation

Die Veranstalung richtet sich nur an Promovend*innen. Die Platzzahl ist begrenzt.

Ablauf des Schreibtages

900  Uhr: Check-In (Platzvergabe)

915–1015 Uhr: Semesterplanung mit Input zur Schreiborganisation und Schreibprozessgestaltung von Dr. Stefanie Sievers-Glotzbach*
(optional; es steht ein weiterer Raum zum Schreiben ohne Input zur Verfügung); im Anschluss sind Einzelgespräche mit der Schreibberaterin möglich

1015–1045 Uhr: Organisation des Schreibtages oder Schreibzeitplanung für das Wintersemester

1045–1100 Uhr: Kurze Pause

1100–1230 Uhr: Schreibphase 1

1230–1330 Uhr: Mittagspause

1330–1500 Uhr: Schreibphase 2

1500–1515 Uhr: Kurze Pause

1530–1700 Uhr: Schreibphase 3
 

* Dr. Stefanie Sievers-Glotzbach ist promovierte Nachhaltigkeitsökonomin und arbeitet freiberuflich als Schreibtrainerin und Wissenschaftslektorin. In ihrer Ausbildung zur Schreibberaterin hat sie gelernt, wie ein wissenschaftlicher Schreibprozess reflektiert und optimiert werden kann. Diese schreibdidaktischen Ansätze und Methoden gibt sie nun in Workshops und Einzelberatungen an Studierende, Promovierende und Lehrende weiter. Zuvor war sie als Juniorprofessorin in der Nachhaltigkeitsforschung und Lehre an der Universität Oldenburg tätig.

9. Oktober | 10:00-14:00 Uhr | Workshop | Dr. Nora Küttel | Zines in der Wissenschaft: Forschung anders denken und darstellen

Zines sind kleine, selbst gestaltete Magazine, die seit langem eine zentrale Rolle in sozialen Bewegungen spielen, da sie alternative Formen der Kommunikation ermöglichen (Radway 2011). Besonders seit den 1990er-Jahren nutzen zunehmend queere und feministische Autor*innen dieses Medium, um persönliche Gedanken, Erlebnisse und Ideen zu teilen (Lawson 2022). Sie gelten als Ausdruck des Widerstands gegen gesellschaftliche Normen und rücken die Stimmen und Perspektiven gewöhnlicher Menschen in den Fokus (Chidgey 2006).

In jüngerer Zeit finden Zines auch in wissenschaftlichen Kontexten vermehrt Beachtung. Sie werden in Forschung und Lehre eingesetzt, um neue Perspektiven auf akademische Themen zu eröffnen sowie kreative, reflexive und kollaborative Arbeitsweisen zu fördern (Küttel/Peterson 2024). Die Zine-Produktion – das Auswählen, Schneiden, Arrangieren und Zusammenfügen von Materialien – knüpft an feministische Debatten zu visuellen und kreativen Methoden an, die eine sensible und transparente Forschungspraxis betonen (Bagelman/Bagelman 2016). Zudem bieten Zines Raum, eigene Erfahrungen in Bild und Sprache auszudrücken und so das Persönliche mit dem Politischen zu verbinden.

Der Workshop gliedert sich in drei Schritte: Zunächst erfolgt ein kurzer Input zur Geschichte, Form und Erstellung von Zines. Danach gestalten die Teilnehmenden mithilfe verschiedener Materialien ein eigenes Zine, etwa zur eigenen Forschung oder einem anderen Thema, das sie gerade bewegt. In der abschließenden Diskussion erkunden wir gemeinsam das Potenzial von Zines für wissenschaftliche Reflexion und Kommunikation.

Literatur:

Bagelman, Jen/Bagelman, Carly (2016): ZINES: Crafting change and repurposing the neoliberal university, in: ACME 15 (2), S. 365-392.

Chidgey, Red (2006): The resisting subject: Per-zines as life story data, in: University of Sussex Journal of Contemporary History 10, S. 1-13.

Küttel, Nora/Peterson, Melike (2023): Schneiden, Kleben, Reflektieren: Zines und das Erstellen reflexiver (Forschungs-)Räume, in: Singer, Katrin/Schmidt, Katharina/Neuburger, Martina (Hrsg.): Artographies – Kreativ-künstlerische Zugänge zu einer machtkritischen Raumforschung, S. 91-103. transcript.

Lawson, Vee (2022): Re-storying trans*zines, in: Rhodes, Jaqueline / Alexander, Jonathan (Hrsg.): Routledge Handbook of Queer Rhetoric, S. 51-59, Routledge.

Radway, Janice (2011): Zines, half-lives, and afterlives: On the temporalities of social and political change, in: PMLA – Publications of the Modern Language Association of America 126, S. 140-150.

9. Oktober | 13:15 Uhr | Prof. Dr. Christoph Hust, Dr. Manuel Becker u.a. | Einführung in die Videospielmusikwissenschaft. Neue Perspektiven auf die Forschung zu interaktiven, audiovisuellen Medien

10. Oktober | 9:00-13:00 Uhr | Abschlussveranstaltung des Promotionskollegs SPARK | Sicherung der schulischen Partizipation von Kindern und Jugendlichen mit kombinierten Beeinträchtigungen

Im Zeitraum 2021-2025 untersuchten acht Kollegiatinnen des Promotionskollegs SPARK die Entwicklung, Bildung und Partizipation von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf und mehrfachen Risikobelastungen. Förderschwerpunktübergreifend wurden Fragestellungen adressiert, die sich auf Kinder und Jugendliche mit einem hohen Risiko für einen negativen schulischen und psychosozialen Entwicklungsverlauf beziehen.

In dieser Abschlussveranstaltung stellen Kollegiatinnen des Promotionskollegs SPARK ihre theoretischen und methodischen Zugänge sowie ihre ersten Ergebnisse der Forschungsarbeiten vor. Die wissenschaftlichen Untersuchungen beschäftigen sich zum Beispiel mit den Themen Schulabsentismus, Sprachentwicklungsstörungen und psychosozialen Beeinträchtigungen. Die Doktorandinnen fragen in ihren Forschungen zudem stets nach Möglichkeiten der spezifischen Förderung, Unterstützung und Beratung der Kinder und Jugendlichen in Blick auf ihre persönlichen Lern- und Entwicklungsvoraussetzungen in der (sonder-) pädagogischen Praxis.

Calls

1. Posterpräsentation
Im Rahmen des Doktorand*innentages am 7. Oktober haben Sie die Möglichkeit, Ihre wissenschaftliche Arbeit über ein Poster vorzustellen und mit anderen Nachwuchswissenschaftler*innen ins Gespräch zu kommen. Präsentiert werden können (Teil-)Ergebnisse Ihres Forschungsprojekts, das Designs Ihrer Studie oder die Methoden- bzw. Theorieentwicklung.

Deadline für die Einreichung: 24.09.2025 
Vorgehen: Sobald Sie sich bei uns per E-Mail an [email protected] melden, schicken wir Ihnen templates, die Sie zur Postergestaltung verwenden können. Bis zur Deadline mailen Sie uns Ihr Poster als PDF-Datei. Wir drucken es im Format DIN A0 (die Kosten übernimmt die 3GO) und bringen es zum Doktorand*innentag mit. Das Poster können Sie im Anschluss behalten.

2. Kurzvorträge (15 Minuten)
Statt eines Posters können Sie am Doktorand*innentag auch einen Kurzvortrag halten. Wenn Sie die (Teil-)Ergebnisse Ihres Forschungsprojekts, das Designs Ihrer Studie oder die Methoden- bzw. Theorieentwicklung mit anderen Promovend*innen diskutieren möchten, melden Sie gerne einen Kurzvortrag an.

Deadline für die Anmeldung: 30.09.2025
Wenn Sie einen Kurzvortrag beitragen möchten, schicken Sie bitte den Vortragstitel, Ihren Namen, das Promotionsfach und -thema per E-Mail an [email protected]).

3GO-Webmaster (Stand: 13.10.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uole.de/p114008
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