• Füller macht Kreuz auf Zettel

    Bei der DFG-Fachkollegienwahl sind alle promovierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. ©Torsten Becker - stock.adobe.com

Das Parlament der Wissenschaft

Noch bis zum 20. November werden die Mitglieder der Fachkollegien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) neu gewählt. Auch 15 Oldenburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kandidieren.

Noch bis zum 20. November werden die Mitglieder der Fachkollegien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) neu gewählt. Auch 15 Oldenburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kandidieren.

Als „eine der interessantesten Aufgaben im Bereich der akademischen Selbstverwaltung“ bezeichnet Prof. Dr. Christiane Thiel, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer, die Mitarbeit in einem der DFG-Fachkollegien. Diese Gremien erfüllen eine verantwortungsvolle Aufgabe: Sie beraten über Forschungsanträge und geben eine Empfehlung, welche Vorhaben gefördert werden sollen. Dadurch werde eine „faire und gleiche Behandlung aller Anträge“ gewährleistet, erläutert Thiel.

224 Fächer aller akademischen Disziplinen – von den Ägyptischen Altertumswissenschaften über die Informatik bis zur Zellbiologie – sind 49 Fachkollegien zugeordnet. Ihre Mitglieder werden deutschlandweit von rund 150.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gewählt und arbeiten ehrenamtlich. Die Fachkollegien sind damit das Parlament der Wissenschaft.

Vom 23. Oktober bis 20. November sind alle wahlberechtigten Forschenden aufgerufen, 649 Mitglieder der Fachkollegien für die kommende vierjährige Amtszeit zu wählen. Insgesamt haben sich 1.631 Personen zur Wahl gestellt, davon 15 aus Oldenburg. Alle Wahlberechtigten verfügen über jeweils sechs Stimmen, die sie frei auf Kandidatinnen und Kandidaten aus unterschiedlichen Fächern aufteilen können. Dabei ist es möglich, einer Person bis zu drei Stimmen zu geben. Das Wahlamt der Universität stellt auf seiner Webseite Informationen zur Wahlanmeldung und zum Ablauf der Online-Wahl bereit.

DFG-Förderung wird immer wichtiger

Weil die Fachkollegien die DFG auch bei der Weiterentwicklung ihrer Förderprogramme beraten, ist die Wahl wichtig für die deutsche Forschungslandschaft. Nicht zuletzt geht es um große Summen: 3,9 Milliarden Euro hat die DFG, die ihre Mittel zum größten Teil von Bund und Ländern erhält, im vergangenen Jahr für Forschungsvorhaben bewilligt. Auch an der Universität Oldenburg spielen DFG-geförderte Projekte eine immer größere Rolle: Rund 29,3 Millionen Euro hat die DFG 2022 für die hiesige Forschung bewilligt. Zum Vergleich: 2008 waren es noch 7,5 Millionen Euro, 2018 bereits 23,7 Millionen Euro.

Die Fachkollegien stehen dafür, dass die DFG-Gelder nach wissenschaftlichen Prinzipien verteilt werden. Zunächst bewertet eine Gruppe von ehrenamtlichen Gutachterinnen und Gutachtern einen Forschungsantrag fachlich, anschließend beurteilt das entsprechende Fachkollegium wiederum diese Gutachten. Dabei achten die Mitglieder auf einheitliche Maßstäbe. „Mich hat beeindruckt, wie ausführlich gerade konträre Gutachten diskutiert und abgewogen werden“, sagt Thiel, die in den vergangenen vier Jahren dem Fachkollegium Psychologie angehört hat.

Durch ihre intensive Arbeit erhalten die Fachkollegiaten quasi als Nebeneffekt einen guten Überblick über die nationale Forschung in der gesamten Breite eines Fachs. Diesen Blick hinter die Kulissen fand Thiel nicht nur spannend, sondern auch nützlich: „Das im Begutachtungsprozess erworbene Wissen kann ich gut an meine Kolleginnen und Kollegen an unserer Universität weitergeben.“

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