Neues Testament
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Studentische Hilftskräfte:
- Sonja Bartel
- Jan-Ole Petrosch
- Alina Bruns (Griechisch)
Emeriti:
Neues Testament
Die Schriften des Neuen Testaments entstanden in der „globalisierten“ Welt des Römischen Reiches zwischen ca. 50 und 130 n. Chr. Ihre thematische und inhaltliche Vielfalt ist das Ergebnis eines komplexen Entstehungsprozesses: Die alttestamentliche und jüdische Bildungstradition der Autoren interagierte in einem spannungsvollen Prozess mit der Kultur der griechisch-römischen Welt. Um diese Schriften in ihrem historischen Kontext zu verstehen, sind die Kontexte des antiken Judentums, der politischen und sozialen Verhältnisse der römischen Kaiserzeit sowie der philosophischen und religiösen Diskurse der griechisch-römischen Welt zu berücksichtigen.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Neuen Testament reflektiert auch den eigenen Standort des modernen Lesers und untersucht die Quellentexte mit einer methodisch reflektierten Herangehensweise. Die klassischen historisch-kritischen Methoden werden dabei wesentlich durch synchrone Zugänge ergänzt, die die Texte als strukturierte sprachliche Äußerungen analysieren. Darüber hinaus werden frühchristliche Texte als Ausdruck komplexer Kommunikationsprozesse verstanden, die in Auseinandersetzung mit jüdischen Traditionen, griechisch-römischer Philosophie, antiken Kulturen und sozialen Erfahrungsräumen der römischen Kaiserzeit stehen.
Ein Spezifikum der neutestamentlichen Forschung in Oldenburg liegt in einer kulturwissenschaftlichen Ausrichtung mit besonderem Fokus auf Erinnerungsorte, sozialem Gedächtnis und der Konstruktion von Identitäten im frühen Christentum. Ein zentraler Schwerpunkt ist die Wechselwirkung zwischen dem entstehenden Christentum, der politischen Ordnung des Römischen Reiches und der griechisch-römischen Kultur.
Perspektivisch wird ein weiterer Schwerpunkt der Professur in der Einbeziehung der materiellen Kultur bestehen, insbesondere der antiken Ikonographie als interpretativem Hintergrund für frühchristliche Texte.