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Prof. Dr. Heiko Schmaljohann

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A1 3-314

Post/Paket Anschrift
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Institut für Biologie und Umweltwissenschaften – A1
AG Migrationsökologie
Ammerländer Heerstr. 114-118
26129 Oldenburg
 

Sekretariat

Migrationsökologie

Was ist Migrationsökologie?

Die Migrationsökologie befasst sich mit der wissenschaftlichen Erforschung von Tierwanderungen. Wichtige Forschungsfragen behandeln die genetische Grundlage des Migrationssyndroms, welche spezifischen Fähigkeiten Tiere für die Wanderungen benötigen, wie proximate und ultimate Mechanismen die räumliche und zeitliche Verteilung und Häufigkeit von wandernden Tieren innerhalb des Jahreszyklus beeinflussen, die Wechselwirkungen zwischen den Tieren und ihrer biotischen und abiotischen Umwelt und wie die wandernde Tiere auf die Energie- und Stoffkreisläufe innerhalb und zwischen Ökosystemen einwirken.

Forschungsschwerpunkte

Aktuelles

25.09.2025 - Metallbelastung bei der Gelbbrustammer

Die Belastung durch vom Menschen verursachte Umweltverschmutzung stellt eine zunehmende Bedrohung für wildlebende Tiere dar. In Zusammenarbeit mit Forschenden der Khon Kaen University in Thailand haben wir nun die Belastung durch (Schwer-)Metalle bei der vom Aussterben bedrohten Weidenammer untersucht – einem kleinen Singvogel, der in Nordeurasien brütet und über China zu seinen Überwinterungsgebieten in Südostasien zieht. Wir fanden sehr hohe Zink-Konzentrationen in den Federn von in Thailand gefangenen Vögeln, und die Zinkwerte standen in einer negativen Beziehung zur Körperkondition. Folgeuntersuchungen müssen nun klären, ob die erhöhte Zinkbelastung bei Weidenammern mit Bergbauaktivitäten oder mit dem jüngsten Anstieg von mit Zink angereichertem Reis in Asien zusammenhängt, der angebaut wird, um den menschlichen Zinkmangel zu bekämpfen.

Sankamethawee W, Keithmaleesatti S, Simla P, Heim W (2025) Bioaccumulation of metals in a critically endangered migratory songbird, the Yellow-breasted Bunting (Emberiza aureola). Environmental Toxicology and Chemistry: vgaf241 [https://doi.org/10.1093/etojnl/vgaf241]

24.09.2025 - 1. Gelbbrauen-Laubsänger dieses Jahr besendert!

Am 24.09. haben wir den ersten Gelbbrauen-Laubsänger (Phylloscopus inornatus) auf Helgoland in 2025 besendert, um sein Zugverhalten zu erforschen. Wie lange ist er auf der Insel? Wann verlässt er sie und in welche Richtung? Und wird er danach am Festland detektiert? All diese Fragen untersuchen wir mit dem Motus Wildlife Tracking System. Seid gespannt auf faszinierende Vogel-Tracks!

22.09.2025 - Neue Publikation zu Rastplatzökologie im Frühjahr

Diese Studie vergleicht Zugvogelarten, die die Sahara überqueren (Gartengrasmücke, Gartenrotschwanz, Steinschmätzer), mit Arten, die innerhalb Europas überwintern (Rotkehlchen, Heckenbraunelle). Frühere Untersuchungen auf Helgoland während des Herbstzuges zeigten, dass Sahara-Überquerer im Herbst unter höherem Zeitdruck stehen, kürzer rasten und weniger wetterabhängig sind (Packmor et al. 2020 Mov Ecol). Unklar war bislang, ob sich dieses Muster auch im Frühjahr zeigt, wenn die Sahara bereits passiert ist und alle Arten eine ähnliche Distanz bis in die Brutgebiete zurücklegen. Die Ergebnisse bestätigen, dass Sahara-Überquerer auch zu dieser Jahreszeit das gleiche zeitoptimierte Verhalten zeigen, was darauf hinweist, dass diese Strategie genetisch verankert ist und bis kurz vor Erreichen des Brutgebiets aufrechterhalten wird.

Klinner, T.*, Karwinkel, T.*, Packmor, F., & Schmaljohann, H. (2025). Stopover departure decisions in spring: pre-Saharan migrants stay longer and are more selective for favourable wind than trans-Saharan migrants. Movement Ecology, 13(1), 64. doi.org/10.1186/s40462-025-00575-0
*shared first authorship

30.07.2025 - Tierischen Vielfliegern auf der Spur

Ein Beitrag über unsere Arbeitsgruppe im Forschungsmagazin EINBLICKE

https://uole.de/aktuelles/artikel/tierischen-vielfliegern-auf-der-spur-11634

 

 

28.06.2025 - Neues zu den Zugwegen sibirischer Rauchschwalben

Rauchschwalben sind auf fast allen Kontinenten heimisch und haben unterschiedliche Zugstrategien entwickelt. Über die Zugwege der sibirischen Rauchschwalben Hirundo rustica tytleri war bisher jedoch nichts bekannt. Mithilfe von Geolokatoren und Ringwiederfunden konnte ein Team um Wieland Heim nun herausfinden, dass Rauchschwalben vom Baikalsee in Südostasien überwintern. Dabei scheinen sie eine direkte Zugroute zu wählen, welche sich von anderen Schwalben-Populationen in Asien unterscheidet. Die Ergebnisse wurden im Journal of Ornithology publiziert: https://doi.org/10.1007/s10336-025-02306-z

Anisimova V, Anisimov Y, Bastardot M, Beermann I, Kunz F, Heim W (2025) Geolocator tracking and ring recoveries reveal the migration of Siberian Barn Swallows Hirundo rustica tytleri. Journal of Ornithology doi.org/10.1007/s10336-025-02306-z
 

Wir sind ein wichtiger Bestandteil der folgenden kooperativen Forschungsbereiche:

Magnetorezeption und Navigation bei Wirbeltieren: von der Biophysik zum Gehirn und Verhalten

Das zentrale Ziel des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1372 ist es, ein umfassendes und multidisziplinäres Verständnis der Magnetrezeption und Navigation bei Wirbeltieren zu erlangen, von den biophysikalischen Mechanismen bis zum natürlichen Verhalten navigierender Tiere, unter Berücksichtigung aller Zwischenschritte.

https://www.sfb1372.de/

Exzellente Forschung zur Tiernavigation

Der wissenschaftliche Auftrag des Exzellenzcluster-Antrags NaviSense besteht darin, ein gründliches, interdisziplinäres Verständnis der Mechanismen zu schaffen, die von Tieren zur Navigation genutzt werden, und zu erforschen, wie diese Mechanismen die Technologie inspirieren und sich auf die Gesellschaft, die Ökologie und die biologische Vielfalt auswirken können.

https://navisense.org/

Webmaster (Stand: 23.10.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uole.de/p88859
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