Operationen zum Hüft- oder Kniegelenkersatz gelten als effektive Maßnahmen zur Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Funktionalität bei Patientinnen und Patienten mit schwerer Arthrose. Dennoch zeigen sich erhebliche Unterschiede in den individuellen Behandlungsergebnissen. Eine aktuelle Analyse im Rahmen der prospektiven MobilE-TRA 2 Kohortenstudie deutet darauf hin, dass Persönlichkeitsmerkmale, insbesondere die Selbstwirksamkeit, eine zentrale Rolle im Genesungsprozess spielen könnten.
Im Rahmen der Studie wurden 147 Patientinnen und Patienten im Alter von 60 Jahren und älter vor sowie drei Monate nach dem operativen Eingriff befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Patientinnen und Patienten nach Hüftgelenkersatz ein höheres Maß an Selbstwirksamkeit mit einer signifikanten Verbesserung sowohl der Lebensqualität als auch der funktionellen Gesundheit verbunden war. Für Patientinnen und Patienten nach Kniegelenkersatz zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen Selbstwirksamkeit und der allgemeinen Gesundheitswahrnehmung. Risikobereitschaft im Gesundheitsbereich und Zukunftsorientierung hatten hingegen keinen signifikanten Einfluss auf die Heilungsverläufe.
Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung psychologischer Ressourcen für die erfolgreiche Rehabilitation nach endoprothetischen Eingriffen. Sie legen nahe, dass Maßnahmen zur Förderung der Selbstwirksamkeit die Genesung nach Hüft- oder Kniegelenkersatz positiv beeinflussen können.
Der Artikel wurde als Open Access-Beitrag veröffentlicht und ist frei zugänglich (Link: https://doi.org/10.1186/s12955-025-02374-y) lesbar.