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Veranstaltung

Semester: Sommersemester 2025

3.05.074 Kreative Zugänge zur Musiktheorie -  


Veranstaltungstermin | Raum

Beschreibung

Spätestens seit Rauhe/Reinecke/Ribkes erster Konzeption eines ‚Handlungsorientierten Musikunterrichts‘ (Rauhe et al., 1975) entwickelte sich die Tendenz, Musikunterricht zwischen den (vermeintlichen) Antipoden ‚Theorie‘ und ‚Praxis‘ anzusiedeln. Als Abgrenzung von einem vorrangig kunstwerkorientierten und theorielastigen Musikunterricht wird ‚Theorie‘ hierbei oft pauschalisierend als Ausdruck der „technokratischen Vernunft und der Verwissenschaftlichung der Schule“ (Weber, 2008, S. 198 f.), als „elitär“ (Pecher-Havers, 2022, S. 325) oder als Zeichen eines „kognitiven Unterricht[s], in welchem die Schüler eher passiv sind“ (Krause-Benz, 2019, S. 83) gesehen. ‚Praxis‘ rückt oftmals die „‚Selbsttätigkeit‘ und ‚Selbstbestimmtheit‘ der Schüler“ (Vogt, 2004, S. 9) positiv in den Vordergrund, wird aber ebenso als „‚Drauflosspielen‘ und ‚Musikmachen als Mittel zum Zweck‘“ (vgl. Khittl, 2018, S. 5) diffamiert, das die Kreativität des Musikmachens in den Hintergrund rücke (vgl. Pecher-Havers, 2020, S. 27).

In diesem Spannungsfeld bewegen sich die INHALTE DIESES SEMINARS:

Neben musikpädagogischen Positionsbestimmungen und Begriffsklärungen liegt der Fokus hierbei u. a. auf Praxisbeispielen aus dem Musikunterricht. Hier wird ganz konkret (und ‚praktisch‘) gezeigt, dass Theorie und Praxis bei der Musikvermittlung keine Gegensätze sein müssen, dass Theorieunterricht auf sehr ‚praktische‘ Weise erfolgen kann und – nicht zuletzt – dass die Musiktheorievermittlung ein hohes kreatives Potential bereithält: Als Zugang für die Lernenden, aber auch in der Auseinandersetzung mit hierbei entstandenen Unterrichtsergebnissen.

Das Seminar erfordert keine speziellen oder besonders anspruchsvolle Musiktheoriekenntnisse, im Zweifelsfall lernen die Teilnehmer:innen einfach dazu – theoretisch, praktisch und kreativ.

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Khittl, C. (2018). Schon wieder „Verständige Musikpraxis“? Erweitert um die Dimension der ‚phronesis‘. Diskussion Musikpädagogik, 77/18, 4–10.
Krause-Benz, M. (2019). Handlungsorientierung—Zwischen Praktizismus und Performativität. In A. Lehmann-Wermser (Hrsg.), Musikdidaktische Konzeptionen. Ein Studienbuch (S. 83–95). Wißner-Verlag.
Pecher-Havers, K. (2020). Der Schüler als Täter? Die Schuldfrage im handlungsorientierten Musikunterricht. Diskussion Musikpädagogik, 85/20, 24–29.
Pecher-Havers, K. (2022). Marginalien zum Handlungsbegriff in der Musikpädagogik. Eine komplementierende Lesart von Günther Anders und Hannah Arendt. In "In-Musik-sein“—Die musikalische Situation nach Günther Anders. Interdisziplinäre Annäherungen in musikpädagogischer Absicht (S. 321–342). Waxmann.
Rauhe, H., Reinecke, H.-P., & Ribke, W. (1975). Hören und Verstehen. Theorie und Praxis handlungsorientierten Musikunterrichts. Kösel.
Vogt, J. (2004). (K)eine Kritik des Klassenmusikanten. Zum Stellenwert Instrumentalen Musikmachens in der Allgemeinbildenden Schule. Zeitschrift für Kritische Musikpädagogik, 1–17.
Weber, M. (2008). Abschied von der Handlungsorientierung? Historische und bildungspolitische Aspekte des aktuellen musikpädagogischen Mainstream. In Das Musikleben fördern—Musik vermitteln. Freundesgabe zum 65. Geburtstag von Karl-Jürgen Kemmelmeyer (S. 183–221). Institut für musikpädagogische Forschung.

lecturer

Studienbereiche

  • Musik
  • Studium generale / Gasthörstudium

SWS
2

Art der Lehre
Ausschließlich Präsenz

Anzahl der freigegebenen Plätze für Gasthörende
2

Für Gasthörende / Studium generale geöffnet:
Ja

Hinweise zum Inhalt der Veranstaltung für Gasthörende
S. Seminarbeschreibung

(Stand: 22.05.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uole.de/studium/lehrveranstaltungen/va-details?cHash=c2a5127af56b8c02a57c912856f229d8&course_id=da4894ae00dd4c94f49b6db2bb5f78ce
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