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Lehrveranstaltung: 4.03.2401 G. Lukács: Historisch-materialistische Kulturphilosophie und Faschmismusanalyse

Semester: Wintersemester 2025

4.03.2401 G. Lukács: Historisch-materialistische Kulturphilosophie und Faschmismusanalyse -  


Veranstaltungstermin | Raum

Beschreibung

Georg Lukács (1886-1971), ungarisch-jüdischer Intellektueller, zunächst promovierter Jurist (1906), dann promovierter Philosoph und soziologisch orientierter Literaturhistoriker (1909), politischer Theoretiker, praktischer Revolutionär (Volkskommissar während der ungarischen Revolution von 1919) und begnadeter Schriftsteller, hat die Hauptkrisenerscheinungen des 20. Jahrhunderts – Stalinismus und Hitler-Faschismus – aus marxistisch-kapitalismuskritischer Perspektive ideologiekritisch analysiert und sich trotz seiner Doppelrolle als Mitglied und Oppositioneller der Kommunistischen Partei Ungarns lebenslang für die Verwirklichung des demokratischen Sozialismus eingesetzt. Seine Abhandlungen zur deutschen und europäischen Literatur- und Philosophiegeschichte von der französischen Revolution bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts (u. a. Th. Mann) sind seit etwa 1920 materialistische Arbeiten, die vom Konzept ausgehen, dass de-fetischisierte und autonome Kunst als Teil des emanzipatorischen Ringens der Menschheit zu verstehen sei. So korrespondiert die phantasievolle Kraft literarischer Mnemosyne mit der Theorie der gesellschaftlichen Ontologie, wie sie im epochemachenden Werk „Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik“ (1923; fortan: GuK) am Beispiel der bürgerlichen und proletarischen Verfasstheit der Moderne als Beziehung des Subjekts und Objekts im Geschichtsprozess entwickelt wurde.
Wem einmal wie mir die Möglichkeit zu Teil wurde, die Bibliothek und den Nachlass von Lukács an der am linksseitigen Ufer der Donau in Budapest gelegenen Wohnung zu einem Zeitpunkt besichtigt haben zu können, als noch nicht antisemitische und antikommunistische Häme von Viktor Orbán als Mittel verstörender Machtpolitik eingesetzt wurde, dem war der breite Holzschreibtisch des Philosophen und Literatur- und Kunstwissenschaftlers aufgefallen. Ich setzte mich auf den derben Arbeitsholzstuhl und konnte nachempfinden, wie nach konzentriertem Lesen und Schreiben der verkrampfte Nacken sich langsam durch tastendes Aufblicken löste und auf ein bedeutendes Bild der Kunstgeschichte fiel: Die Reproduktion von Giorgione da Castelfrancos großformatigem Gemälde „Die drei Philosophen“ (1508/09), die dem alten Lukács als Lebensbegleiter die wissenschaftliche Überzeugung mitteilten, dass sie einen profunden Forschungsansatz fanden, und dass ihre kombinatorische Methode der Untersuchung von Naturgeschichte und Menschheitsgeschichte weitergeführt und vertieft werden könne.
Der venezianische Maler Giorgione (1478-1510), dem Lukács gleichsam in die Augen und auf die werktätigen Hände schaute, hatte eine Allegorie geschaffen, worin drei vordergründig in eine hügelige Naturlandschaft gesetzte Figuren durch ihre Gesten auf die europäisch-arabische Verflochtenheit generationenübergreifenden Denkens als einer metaphysischen Tätigkeit verweisen, die gleichzeitig mit der praktischen Winkelausmessung einer dunklen Höhle verknüpft ist, die von dem rechts im Bild positionierten Jüngling vorgenommen wird. Im Bildhintergrund, gerahmt von zwei Laubbäumen, befindet sich ein profaner Architekturbau, der als urbane Wohn- und Arbeitsstätte der drei Philosophen gelten kann. Ágnes Heller (1929-2019), Lukács‘ bedeutende Schülerin, war es gewesen, die ihm die Reproduktion von einem Forschungsaufenthalt in Italien mitbrachte, der während der späten 1950er Jahre stattfand und zur Vorbereitung ihrer bahnbrechenden Studie „Der Mensch der Renaissance“ (Ungarisch: 1967; Engl.: 1978, Dt.: 1988) diente.
Einige Jahre nach meinem Besuch im Budapester Lukács-Archiv hatte ich als Fellow der Klassik Stiftung Weimar das Glück, Ágnes Heller bei einem persönlichen Zusammentreffen in Nietzsches Sterbezimmer der „Villa Silberblick“ im Sommer 2011 kennenzulernen. Eingeladen von meinem damaligen Gastgeber, dem Philosophen und Leiter des Nietzsche-Kollegs, Rüdiger Schmidt-Grépály, beantwortete Heller meine Fragen, wie und warum die Reproduktion des Giorgione-Gemäldes in Lukács‘ Arbeitszimmer gelangte: „Ich schenkte sie ihm. Wissen Sie, das Gemälde hat sehr viel mit Lukács‘ Werk, mit allen seinen Schriften, mit der Art seines Denkens und Schreibens, zu tun.“ Dabei ist nicht zu vergessen, dass die drei Philosophen, die als Thomisten, Averroristen und Naturforscher miteinander polemisieren, repräsentativ sind für die venezianische Geschichtsentwicklung. Um 1500 hatten sie die Erforschung ontologischer Probleme betrieben und als praktisch-ethisch-gesellschaftliche Denker das durch den freien Willen gestärkte Selbstbewusstsein des Menschen repräsentiert sowie die Welt der Diesseitigkeit nicht nur kompromisslos betrachtet, sondern eben auch untersucht.
Hellers Antwort über Giorgiones Gemälde in Lukács‘ Arbeitszimmer eröffnet einen aufschlussreichen und grundlegenden Zugang zur Erzählstruktur, Methodik und Absicht von „GuK“ und viele seiner darauffolgenden Schriften: So wie Giorgiones Philosophen unter ganz anderen historischen Zeitumständen die humanistische Reflexionsform des metaphysischen und praktischen Denkens frühbürgerlicher Emanzipation repräsentieren, hatte Lukács in der Phase der Klassenkämpfe von 1917 und 1923 als die II. Internationale sozialdemokratisch geprägt war und mittels Zustimmung zu den Kriegskrediten von 1914 ihrer proletarischen Klientel ins Gesicht schlug, die Niederschrift seines Buches begonnen.
Die Essays, zwischen 1919 und 1922 einzelveröffentlicht, waren als Buch im Berliner Malik Verlag 1923 erschienen und evozieren durch den Titel emanzipative Vorstellungen, die mit der Verhältnisbestimmung von „Geschichte“ und „Klassenbewußtsein“ zugleich Begriffe wie „Sein“ und „Bewusstsein“ reflektieren, und zwar auf doppelte Weise als Wiederentdeckung der Epoche des 18. und 19. Jahrhunderts: Lukács‘ Rettung des verschütteten Kerns der marxistischen Theorie bestand darin, dass sie sich am deutschen Idealismus abrieb, denn der Idealismus ist als Reflexionsform und geistiger Widerhall der bürgerlich-französischen Revolution aufzufassen. Die Integration des Idealismus stellt den Freiheitskern marxistischer Theorie dar, die jedoch nicht plumper Welterklärung dient, sondern als Kritik der politischen Ökonomie konzipiert ist, die Lukács wieder ans Tageslicht beförderte, als sie vom Revisionismus sozialdemokratischer Provenienz aus dem Gedächtnis der Arbeiterbewegung gestrichen wurde (Ausnahme: Franz Mehring). Insofern verdeutlicht Lukács am Begriffspaar „Geschichte“ und „Klassenbewußtsein“ das in die Zeit versenkte Subjekt, weil sich im Bewusstsein als Kategorie der Subjektivität der von Kant und Hegel vorskizzierte Begriff der Freiheit wie auch das von Marx und Engels gezeigte Phänomen der Ideologiebildung und die Analyse kapitalistischer Warenproduktion mit dem Tauschmechanismus verknüpfen, worin zugleich der Anspruch bürgerlicher Herrschaft abgebildet wird.
Deshalb gilt der ungarische Philosoph, neben Karl Korsch, Antonio Gramsci, Ernst Bloch, Walter Benjamin, Theodor W. Adorno oder Michail A. Lifschitz als Neumitbegründer des modernen Marxismus – besonders hinsichtlich dessen ästhetischer Ausrichtung: Nach der Russischen Revolution von 1917 und der Ungarischen Räterepublik (März bis August 1919) als erstem Sowjetstaat, der sich außerhalb der Sowjetunion etablierte und an dessen Konstituierung Lukács als Volkskommissar für das Unterrichtswesen beteiligt war, gewann GuK während der Weimarer Krisenjahre rasch Einfluss auf Bloch, besagten Korsch, Benjamin, Adorno, Kracauer oder Marcuse. Als Mitbewohner oder Sympathisanten des „Grand Hotel Abgrund“ hatten sie sich in ersten Rezensionen, Essays und Briefen auf die Entfremdungs- und Verdinglichungsproblematik bezogen, weil dadurch die Stellung des Menschen als Subjekt der Geschichte wegen immer perfiderer Ausdifferenzierung kapitalistischer Produktionsverhältnisse beschädigt und gleichzeitig der zeitaktuale Marxismus-Leninismus der III. Internationale als reine Legitimationstheorie staatlicher Gewalt verurteilt wurde.
Die Absicht des Seminars besteht nicht darin, sich mit der weit verzweigten Wirkungsgeschichte des Werkes zu beschäftigen. Stattdessen soll zunächst der Erkenntnisweg, den Lukács zur Grundlegung seiner eingreifenden Ethik von der Kantischen Problematik des ‚Dinges an sich‘ bis zur ‚Verdinglichung‘ zurückgelegt hat, begrifflich-textimmanent nachgezeichnet und über die anhängigen hegelianischen, marxistischen und leninistischen Erweiterungen rekonstruiert werden. Dabei ist u. a. zu erörtern, ob das Kantische Sollen fähig ist, auf die Veränderung des Seins einzuwirken, und wie oder ob sich Kants Freiheitsbegriff veräußerlichen lässt, so dass es zur von Lukács politisch erhofften „Tathandlung“ kommen möge, die schließlich den Bruch mit alten Verhältnissen einzuleiten habe. Ferner deutet sich mittels Bezugnahme auf die Geschichtsphilosophie Giambattista Vicos an, dass Lukács aus der Reflexionsphilosophie herauskommen möchte, die noch bei Hegel, trotz stets angewendeter Kategorien der Logik und Dialektik, in der Identität von Denken und Sein feststeckt und das Grundphänomen der Verdinglichung nicht lösen kann, nämlich so, wie es Marx als ein gesellschaftlich produziertes Verhältnis von Gegenständen und Waren charakterisierte.
Die Warenform, zu der menschliche Arbeit und hergestellte Arbeitsprodukte zählen, entpuppt sich als ein gesellschaftliches Verhältnis vieler Produzenten zur Gesamtarbeit und ergibt ein außer ihnen wirkendes Verhältnis von Dingbeziehungen, die wiederum auf die subjektive Bewusstseinsbildung einwirken, so dass werktätige Proletarier im Produktionsprozess zum Zuschauer ihrer Selbst – dem Dingcharakter ihrer Arbeit – erniedrigt werden. Dass die Verdinglichungsstruktur des Kapitalismus und dessen Formen der Potenzierung als die Fähigkeit der Waren und des Geldes erscheinen, die ihren Wert als „zinstragendes Ding“ (Marx) verwerten, führt zu den Gründen, die nach Lukács die Aufhebung und Durchbrechung der „Verdinglichungsschranke“ als unethische Struktur der Bereicherung verlangen. Aber bei Lukács fehlt ein materialistisch unterlegter Begriff der Empirie, wodurch das Problem ausgeklammert wird, dass das empirische Arbeiterbewusstsein nicht dem gewünschten Klassenbewusstsein entspricht, wie dies durch die Frankfurter Projektgruppe des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes unter Anleitung von Hans-Jürgen Krahl und Detlev Claussen 1967/68 kritisch herausgearbeitet wurde.
Ausgehend von zwei kleineren Aufsätzen zur Ethik des Kommunismus und dem Verdinglichungskapitel in GuK soll von dort der Weg zu den Blum-Thesen (1928) eingeschlagen werden, ohne dass die darauffolgende Faschismus-Kritik nicht nachvollziehbar wird. Lukács hatte als Funktionär der ungarischen KP in seinem Blum-Thesenpapier (Blum war sein kommunistischer Deckname im Wiener Exil) die Parteistrategie statt auf die Diktatur des Proletariats, auf die Verwirklichung der demokratischen Arbeiter- und Bauerndiktatur orientiert. Das angesteuerte Ziel war eine revolutionäre Demokratie bzw. eine demokratische Diktatur, die als Form der Machtausübung eine Verwirklichung der bürgerlichen Demokratie des Übergangs in den demokratischen Sozialismus zu sein habe. Angesichts der Gefahr des Faschismus in Europa (Italien, Drittes Reich) war aus dem Konzept der Blum-Thesen zugleich der Gedanke einer Einheits- und Volksfront geboren, lange bevor überhaupt solch ein Programm der Komintern vorlag. Insofern sind die faschismuskritischen Arbeiten zwischen 1933 und 1945 – Lukács Kerngeschäft der Kritik der Ideologie – notwendige Folgen der Blum-Thesen, denn der Faschismus wird ab 1933 als Herrschaftsform der monopolkapitalistischen Bourgeoisie begriffen – als eine „Weltanschauung“, deren eklektizistisch-demagogische Ideologie und Mystik mit der ökonomischen Entwicklung des Imperialismus Schrift für Schritt auf allen gesellschaftlichen Gebieten heranwächst: „Wie die imperialistische Entwicklung der deutschen Bourgeoisie die Vorgeschichte des Nationalsozialismus ist, so ist die Geschichte der Philosophie der imperialistischen Periode die Vorgeschichte der nationalsozialistischen Weltanschauung.“ (Vorwort zu: „Wie ist die faschistische Ideologie in Deutschland entstanden? 1933)
Lukács‘ strategisches Konzept zur Mobilisierung aller demokratischen Kräfte im Kampf gegen den Faschismus, seine Vorschläge zur Überwindung des Stalinismus sind nach 1945, auch in der Kontroverse mit Karl Jaspers, verknüpft mit der Wiederentdeckung des Citoyens als selbstbewussten und wissenden Bürger, der um eine neue Demokratie und ihre Institutionen kämpft. Seine Visionen von unmittelbarer Graswurzeldemokratie enthalten produktive Denkanstöße, die gerade heute in den Auseinandersetzungen nach dem erneuten Durchbruch des erneuten imperialistischen Konkurrenzkampfes verschiedener kapitalistischer Gebilde eine große Rolle spielen können. Nichtsdestoweniger bleibt die Frage nach dem tertium datur: Kann aus Lukács‘ Ableitungen und Konstruktionen eine Ethik weitergedacht werden, die bei der Veräußerlichung des kategorischen Imperativs als kollektives Handeln vorgefundene Produktionsverhältnisse des Tauschwertes auch verändern kann?
Echt befreiendes Handeln als Bestimmungsort des mit sich selbst identisch gewordenen Subjekt-Objekt der Geschichte ist angesichts der historischen Erfahrungen und politischen Exzesse des 20. und 21. Jahrhunderts immer wieder neu und dialektisch qua der integrativen Kraft des Marxismus zu erproben, weil er Fragen und Antworten hat, vor allem entwicklungsfähig ist und Richtiges, Wahres und Schönes auch rezipieren kann, das innerhalb der bürgerlichen Philosophie überliefert ist. Ob deshalb nur Subjekte, die heute weitgehend ohne politische Parteibindung handeln, zugleich jene sind, die begreifen, was zu tun sei, wäre mit der Lukács-Lektüre zu besprechen.
Ob das „Zeitalter der vollendeten Sündhaftigkeit“, so wie es der frühe Lukács durch die Brille Johann Gottlieb Fichtes sah, heute vom „Zeitalter des Endes sicherer Gewissheiten“ abgelöst worden ist, muss fraglich bleiben, denn in der Wirklichkeit steckt vergangenes Handeln, und Wendungen sind das Produkt von Widersprüchen und umschlagbaren Konflikten, so wie die Einführung der Demokratie zur Diktatur, oder wie das Einführen der Diktatur zur Demokratie führen kann. Und die Verwirklichung der freien Vernunft ist noch lange nicht Ausdruck emanzipatorischen Klassenbewusstseins, weil nach wie vor nur der eine Kapitalismus als Lohn-, Preis- und Profitbildung existiert und als Fetischcharakter die internationale Warengesellschaft dominiert. Kurzum: Der homo oeconomicus und die mit ihm verknüpften wirtschaftlichen und kulturellen Standardisierungsprozesse sind noch nicht überwunden. Im Gegenteil, sie haben sich seit der selbstverschuldeten Auflösung des osteuropäischen Staatskapitalismus im Jahr 1989/90 konkurrenzbildend durch die neuentstandene Staatenwelt und Ausdehnung westlicher und östlicher Überbietungs- und Sicherheitssysteme zugespitzt. Wer heute, mit oder ohne Lukács im Begleitgepäck mit sich zu führen, durch das provisorische Dasein des Lebens wandert und erneut solche oder ähnliche Fragen stellt, dem ist schon gefühltes „Klassenbewußtsein“ zu attestieren.
Erwartungen: Neugierde, Lust und Interesse, eigenes Lukács-Studium (s. Bibliographie und Terminplan), welches auch in Kleingruppen als Einarbeitung in den deutschen Idealismus und die Theoretiker des Sozialismus erfolgen kann. Regelmäßige Teilnahme ist unbedingt erwünscht.
Organisationsform: Präsenzlehre. Lektüre und gemeinsames Seminargespräch. Bei Bedarf: Schriftliche und mündliche Leistungsnachweise. Die ausgewählte Literatur kann günstig über das ZVAB (Zentrales Verzeichnis antiquarischer Bücher) zum Aufbau einer eigenen Studien- und Handbibliothek erworben werden.
Primärtexte:
Lukács, Georg: Curriculum vitae [1918]. In: Autobiographische Texte und Gespräche. Werke Band 18. Herausgegeben von Frank Benseler und Werner Jung unter Mitarbeit von Dieter Redlich. Bielefeld: Aisthesis Verlag 2005, S.33-35.
Die Rolle der Moral in der kommunistischen Produktion [1919]. In: Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik. Frühschriften II. Band 2. Bielefeld: Aisthesis Verlag 2013, S. 90-94 [auch in: Schriften zur Ideologie und Politik. Ausgewählt und eingeleitet von Peter Ludz. Neuwied, Berlin 1967, S. 75-81].
Die moralische Sendung der kommunistischen Partei [1919]. In: Geschichte und Klassenbewußtsein. Frühschriften II. Band 2, S. 105-111 [auch in: Schriften zur Ideologie und Politik, 1967, S. 136-143].
Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik [1923], Darmstadt: Luchterhand Literaturverlag [1968], 10. Aufl. 1988 [darin: Vorwort 1922: S. 49-57; Vorwort 1967: S. 5-45].
Geschichte und Klassenbewußtsein. Frühschriften II. Bd. 2. Bielefeld: Aisthesis Verlag 2013, S. 161-517 [darin: Vorwort 1922: S.163-169; Vorwort 1967: S. 11-41].
Blum-Thesen (Thesen über die politische und wirtschaftliche Lage in Ungarn und über die Aufgaben der kommunistischen Partei Ungarns) [1928]. In: Geschichte und Klassenbewußtsein. Frühschriften II. Bd. 2, S. 697-722 [auch in: Schriften zur Ideologie und Politik. Ausgewählt und eingeleitet von Peter Ludz. Darmstadt: Luchterhand Verlag 1967, S. 290-322].
Mein Weg zu Marx [1933]. In: Werkauswahl Bd. 2. Schriften zur Ideologie und Politik., S. 323-329 [auch in: Autobiographische Texte und Gespräche. Werke Band 18, 2005, S. 37-40].
Wie ist die faschistische Philosophie in Deutschland entstanden? [1933]. In: Zur Kritik der faschistischen Ideologie. Mit einem Nachwort von Lászlo Sziklai. Textrevision Jürgen Hahn. Berlin, Weimar: Aufbau Verlag 1989, S. 5-217.
Der faschistisch verfälschte und der wirkliche Georg Büchner [1937]. In: Deutsche Realisten des 19. Jahrhunderts. Berlin: Aufbau-Verlag 1951, S. 66-88.
Wie ist Deutschland zum Zentrum der reaktionären Ideologie geworden? [1941/42]. In: Zur Kritik der faschistischen Ideologie, S. 219-394 (auch als Einzelband herausgegeben von Lászlo Skiklai. Budapest Akadémiai Kiadó Verlag 1982).
Der deutsche Faschismus und Hegel [1943]. In: Schicksalswende. Beiträge zu einer neuen deutschen Ideologie. Werke Band 3. Teilband 1. Herausgegeben von Zsuza Bognár Werner Jung und Antonia Opitz. Bielefeld: Aisthesis Verlag 2021, S. 9-245, hier: S. 34-54.
Der Rassenwahn als Feind des menschlichen Fortschritts [1943]. In: Schicksalswende, S. 117-130.
Schicksalswende [1944]. In: Schicksalswende, S. 136-152.
Aristokratische und demokratische Weltanschauung [1946/47]. In: Schriften zur Ideologie und Politik, S. 404-433.
Wozu braucht die Bourgeoisie die Verzweiflung [1948]. In: Schicksalswende, S. 153-156.
Die Verantwortung der Intellektuellen [1948]. In: Schicksalswende, S. 239-245.
Postscriptum 1957 zu: Mein Weg zu Marx. In: Schriften zur Ideologie und Politik. Ausgewählt und eingeleitet von Peter Ludz. Neuwied, Berlin: Darmstadt: Luchterhand Verlag 1967, S. 646-657 [auch in: Autobiographische Texte und Gespräche. Werke Band 18, 2005, S. 41-48.
Sekundärliteratur:
Caspers, Britta: Bemerkungen zu Lukács‘ Konzeption einer marxistischen Ethik. In: Bauer, Christoph J./Caspers, Britta/Jung, Werner (Hrsg.) Georg Lukács. Kritiker der unreinen Vernunft, Universitätsverlag Rhein-Ruhr 2010, S. 161-182.
Cerutti, Furio/Claussen, Detlev/Krahl, Hans-Jürgen/Negt, Oskar, Schmidt, Alfred: Geschichte und Klassenbewußtsein heute (1). Eine Diskussion von 1969. Frankfurt/Main: Materialismus Verlag 1971.
Claussen, Detlev (Hrsg.): Blick zurück auf Lenin. Georg Lukács, die Oktoberrevolution und die Perestroika. Frankfurt/Main: Luchterhand-Literaturverlag 1990.
Engster, Frank: Das Selbstbewusstsein der Ware Arbeitskraft. Lukács‘ Idee einer kommunistischen Revolutionierung des Kapitalismus durch das identische Subjekt-Objekt der Geschichte. In: Benseler, Frank/Dannemann, Rüdiger (Hrsg.): Lukács 2012/2013. Jahrbuch der Internationalen Lukács-Gesellschaft. Bielefeld: Aisthesis Verlag 2012, S. 123-146.
Holz, Hans Heinz: Georg Lukács und das Irrationalismus-Problem. In: Buhr, Manfred/Lukács, József (Hrsg.): Geschichtlichkeit und Aktualität. Beiträge zum Werk und Wirken von Georg Lukács. Berlin: Akademie-Verlag 1987, S. 60-81
Kavoulakos, Konstantin: Zur Rekonstruktion der Lukácsschen Geschichtsphilosophie der 20er Jahre. In: Benseler, Frank/Dannemann, Rüdiger (Hrsg.): Lukács 2012/2013. Jahrbuch der Internationalen Georg-Lukács-Gesellschaft, Bielefeld: Aisthesis Verlag 2012, S. 105-122.
Krahl, Hans-Jürgen: Zu Lukács: Geschichte und Klassenbewusstsein [1967/68]. In: Ders.: Konstitution und Klassenkampf. Schriften und Reden 1966-1970. Frankfurt/Main: Verlag Neue Kritik. 1971, S. 164-181.
Lukács, Georg: Sein Leben in Bildern, Selbstzeugnissen und Dokumenten. Zusammengestellt von Éva Fekete und Éva Karádi. Budapest: Corvina Kiadó 1981 [Stuttgart: Metzlersche Verlagsbuchhandlung 1981].
Márkus, György: Entfremdung und Verdinglichung. In: Dannemann, Rüdiger (Hrsg.): Georg Lukács – Jenseits der Polemiken. Beiträge zur Rekonstruktion seiner Philosophie. Frankfurt/Main: Seidler Verlag 1986, S. 71-104.
Metscher, Thomas: Ein ungelesenes, unbekanntes Meisterwerk des 20. Jahrhunderts. Gespräch mit Thomas Metscher. In: Dannemann, Rüdiger (Hrsg.): Georg Lukács und 1968. Eine Spurensuche (Sonderband des Jahrbuchs der Internationalen Georg-Lukács-Gesellschaft), Bielefeld: Aisthesis Verlag 2009, S. 149-156.
Mesterházi, Miklós: Größe und Verfall des Lukács-Archivs. Eine Chronik in Stichworten. Zugleich ein Nachruf! In: Dannemann, Rüdiger (Hrsg.): Lukács 2016. Jahrbuch der Internationalen Lukács-Gesellschaft. Bielefeld: Aisthesis Verlag 2016, S 35-60.
Mittenzwei, Werner: Gesichtspunkte. Zur Entwicklung der literaturtheoretischen Position Georg Lukacs`. In: Dialog und Kontroverse mit Georg Lukács. Der Methodenstreit deutscher sozialistischer Schriftsteller. Herausgegeben von Werner Mittenzwei. Kollektivarbeit der Forschungsgruppe 3. Akademie der Wissenschaften der DDR. Zentralinstitut für Literaturgeschichte. Leipzig: Verlag Philipp Reclam jun. 1975, S. 9-104.
Plass, Hanno (Hrsg.): Klasse, Geschichte, Bewusstsein. Was bleibt von Georg Lukács‘ Theorie? Berlin: Verbrecher Verlag 2015.
Ruschig, Ulrich: Zur Aktualität von „Geschichte und Klassenbewußtsein“. In: Meints, Waltraud/Daxner, Michael/Kraiker, Gerhard (Hrsg.) Raum der Freiheit. Reflexionen über Idee und Wirklichkeit. Festschrift für Antonia Grunenberg. Bielefeld: Transkript Verlag 2009, S. 151-171.
Wegner, Michael: Lukács‘ „Blum-Thesen“ (Ende 1928). Die Idee der Einheits- und Volksfrontpolitik wird geboren. Bleibendes Angebot für die Linken im 21. Jahrhundert? In: Geschichte und Politik. Ist der Sozialismus (Marxismus) noch zu retten? Konferenz zum 125. Geburtstag von Georg Lukács (Heft 1). Berlin: Helle Panke e. V. – Rosa Luxemburg-Stiftung Berlin 2011, S. 43-50.
Zeitplan:
13. 10. 2025 Einleitung: Curriculum vitae (1918); Die Rolle der Moral in der kommunistischen Produktion (1919); Die moralische Sendung der kommunistischen Partei (1919)
20. 10. 2025 Geschichte und Klassenbewußtsein, Kapitel: Was ist orthodoxer Marxismus (1919)?
27. 10. 2025 GuK, Kapitel: Die Verdinglichung und das Bewußtsein des Proletariats
03. 11. 2025 Blum-Thesen (1928)
10. 11. 2025 Mein Weg zu Marx (1933); Wie ist die faschistische Philosophie in Deutschland entstanden? (1933)
17. 11. 2025 Wie ist die faschistische Philosophie in Deutschland entstanden?
24. 11. 2025 Der faschistisch verfälschte und der wahre Georg Büchner (1937)
01. 12. 2025 Wie ist Deutschland zum Zentrum der reaktionären Ideologie geworden? (1941/42)
08. 12. 2025 Wie ist Deutschland zum Zentrum der reaktionären Ideologie geworden?
15. 12. 2025 Der deutsche Faschismus und Hegel (1943)
05. 01. 2026 Rassenwahn als Feind des menschlichen Fortschritts (1943); Schicksalswende (1944)
12. 01. 2026 Aristokratische und demokratische Weltanschauung (1946/47)
19. 01. 2026 Aristokratische und demokratische Weltanschauung
26. 01. 2026 Wozu braucht die Bourgeoisie die Verzweiflung (1948); Von der Verantwortung der Intellektuellen (1948); Resümee

lecturer

Studienbereiche

  • Studium generale / Gasthörstudium

SWS
2

Anzahl der freigegebenen Plätze für Gasthörende
5

Für Gasthörende / Studium generale geöffnet:
Ja

(Stand: 26.07.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uole.de/studium/lehrveranstaltungen/va-details?cHash=740d6af5f2cbc3bb3856ce2315584a21&course_id=76d46e578b8c3b5a3f0e57e050bb2d31
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